Mehr als nur ein Tropfen
Wir alle wissen, wie wichtig uns die Meere sind (oder vielleicht besser ausgedrückt, sein sollten?). Rund 90% aller zu transportierenden Güter werden auf Wasserwegen befördert. Davon einmal ganz abgesehen, umfasst die so genannte Hochsee fast zwei Drittel der Ozeane und ist für Mensch und Klimaschutz von zentraler Bedeutung. Jetzt ist ein grosses Ziel erreicht worden: Nach einer fast 40-stündigen Marathonsitzung haben sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) vor wenigen Tagen nach Jahren zäher Verhandlungen auf ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere geeinigt. Demnach sollen 30% der Weltmeere Schutzgebiete werden. Die Leiterin der UN-Konferenz, Rena Lee, sagte am Sitz der Vereinten Nationen in New York unter dem Beifall der Delegierten den bedeutungsvollen Satz: «Das Schiff hat das Ufer erreicht.» Im jetzt geschlossenen Abkommen wird festgelegt, wie man wirtschaftliche Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Meeren auf ihre Umweltverträglichkeit hin prüfen muss. Darüber hinaus soll das Abkommen die biologische Vielfalt auf Hoher See unter international verbindlichen Schutz stellen. Es werde keine Wiederaufnahme oder inhaltliche Diskussionen mehr geben. Der Inhalt des Textes werde zunächst nicht veröffentlicht. Vielmehr werde er zunächst von Juristen geprüft und in die sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen übersetzt werden.
Für mich klang diese Nachricht nach mehr als nur einem Tropfen auf den heissen Stein. Vielmehr kann dieses Abkommen einen grossen Schritt vorwärts bedeuten in den Möglichkeiten, die Verkehrswege, allen voran denjenigen auf dem Wasser, in eine geordnetere und klimafreundlichere Umgebung zu lenken. Wir warten mit Spannung auf weitere Einzelheiten.
Jutta Iten
Redaktorin