ITZ 39-40/2023
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Drücken wir es so aus: Die westliche Staatengemeinschaft hat nur ein Jahrzehnt gebraucht, um auf die 2013 von der Volksrepublik China vorgestellte Neue Seidenstrasse zu reagieren. Statt einem sollen es nun zwei interkontinentale Handels-, Verkehrs- und Infrastrukturnetzwerke werden.
Die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und weitere Partner wollen mit ihrem neuen Schienen- und Schifffahrtsprojekt interkontinental Amerika, Europa, den Nahen Osten und Indien anbinden, wie es auf dem G20-Gipfel in Neu-Delhi angekündigt wurde. Es ist von einer Investitionssumme von 300 Mrd. EUR u.a. aus dem EU-Fördertopf des «Global Gateway» die Rede. Die logistische Zielvorgabe: Der Transport von Gütern soll u.a. zwischen indischen und europäischen Destinationen um bis zu 40% beschleunigt werden.
Grossprojekte sind in zähen Zeiten wie unseren Mangelware, also sollten wir voreilige Kritik zurückhalten. Und da China etliche Positionen in Asien, den arabischen und afrikanischen Ländern bereits besetzt hat, rücken Indien und Teile des Mittleren Ostens als natürliche Partner des Westens in den Vordergrund. Eins ist aber bereits sicher und für unsere Branche ein Signal: Die Logistik ist endgültig ein globales Asset auf der Weltbühne geworden.
Eine angenehme Lektüre wünscht Ihr
Christian Doepgen
Chefredaktor