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Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 29974

49-52/2019 Das Rennen ist eröffnet


 

 

Jetzt hat der Flughafen Berlin den nächsten Konkurrenten. Nachdem der Bau der noch grösseren Projekte in Istanbul (vgl. ITJ 17-18/2019, S. 12) und Peking (vgl. ITJ 43-44/2019, Luftverkehr S. 9) später begonnen und trotzdem früher geendet hat als jener in der deutschen Hauptstadt, hat der Tesla-Gründer Elon Musk ausgerechnet das Umland von Berlin zum Sitz seiner europäischen «Gigafactory» erkoren. Böse Zungen behaupten, das «Konzept des völlig CO2-neutralen Flug­hafens» habe den Südafrikaner überzeugt. Jedenfalls sollen Baubeginn und -ende des Grossprojekts... nächstes Jahr sein. Für den 31. Oktober 2020 ist ja neuerdings auch die Eröffnung des BER geplant – mit neun Jahren Verspätung. Strassen-Elektromobilität oder Luftverkehr: Wir werden sehen, wer das Rennen macht. Nächstes Jahr. Oder vielleicht doch noch ein bisschen später.

 

 

Auch die Luftfracht hat ihre technologischen Visionäre. Einen von ihnen, Lionel van der Walt, einen anderen Süd­afrikaner, traf ich kürzlich in Miami. Auf Seite 22 verrät er Ihnen mehr über die Gründe des Erfolgs und die Perspektiven von Paycargo.

 

 

Dass sich Nachhaltigkeit in unserer Branche besser erzielen lässt, wenn alle an einem Strang ziehen, darauf schwor der Weltluftfrachtverband Tiaca kürzlich seine Mitglieder in Budapest ein (S. 15). Auch hier waren wir vor Ort.

 

 

Doch erlauben Sie mir zum Jahresende einen Blick in die weitere Zukunft. Und zwar legten kürzlich mehrere Forscher aus Brasilien, Deutschland, Malaysia und Österreich dar, wie riesige Luftschiffe den Gütertransport über lange Strecken revolutionieren könnten. Ihnen schweben bis zu 2,4 km lange, mit Wasserstoff gefüllte Frachter vor, die den Globus in 14 bis 16 Tagen mit mehr als 20 000 t Nutzlast umrunden. Der Sicherheit wegen denken sie an unbemannte und vollautomatisiserte Abläufe, die darüber hinaus äusserst umweltschonend wären, weil sie nämlich den Jetstream auf ca. 36,5° nördlicher und 30,5° südlicher Breite ausnutzen würden. Doch auch auf dem Weg in ein Wasserstoffzeitalter ist Eile angebracht: Denn die galoppierende Klima-Erwärmung verändert die Eigenschaften der Luftschichten und sorgt auf der nördlichen Halbkugel nicht nur für seltenere weisse Weihnachten, sondern schwächt dort auch den Jetstream ab.

 

 

Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Jahresende mit einer inspirierenden Lektüre!

 

Andreas Haug
Ressortleiter Luftfracht

 

 

 

 

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