45-46/2021
Liebe Leserinnen,
liebe Leser
Dass die Transport- und Logistikbranche weltweit für alle Unternehmen und jeden Verbraucher relevant ist, aber in der öffentlichen Wahrnehmung ein Mauerblümchen-Dasein führt, hat als Klagelied ihrer Vertreter fast schon prähistorischen Charakter. Nun scheint es, also ob ein unsichtbares Virus in anderthalb Jahren mehr für die Branche erreicht hat als jegliches (gewiss bescheidenes) Gattungsmarketing des letzten Jahrhunderts.
Die Live-Begegnungen der letzten Wochen, ob in Dublin auf dem Iata World Cargo Symposium, in Berlin auf dem Deutschen Logistik Kongress oder in Valencia auf der Euromed Convention – diese Menschen, diese Stimmen, diese Gespräche! – unterstreichen, dass der grundsätzliche Wandel nicht spurlos verweht wie Beifall für Pflegekräfte vom Balkon aus, sondern über den Tag hinaus eingetreten zu sein scheint. Die Regierungen haben die Existenz der Branche jenseits des Passagierwesens nicht nur erkannt, nein, sie beginnen, sich über die Verkehrs-Infrastruktur auf neue Art Gedanken zu machen. Verlader (und Spediteure) lernen, dass Just-in-Time, Last-Minute und Spot-Markt miese Verräter sein können. Und dem urbanen Endkunden fällt auf, dass das online bestellte 9,99 EUR-T-Shirt nicht am gleichen Nachmittag im Postkasten liegt. Tempora mutantur.
Eine vergnügliche Lektüre zu Luft, Wasser und Land wünscht Ihnen
Christian Doepgen
Chefredaktor