31-35/2021
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Gäbe es den Begriff noch nicht, so wäre das Jahr 2021 bestens geeignet, den Ausdruck Jojo-Effekt endgültig hoffähig zu machen.
Wir erinnern uns, dass bereits seit dem Jahr vor Corona die Überkapazitäten im Seebereich auf die gesamte logistische Supply Chain übergegriffen hatten und die Konsolidierung neben Reedereien auch viele Speditionen und Operateure erfasst hat. Die damals fehlende Nachfrage der Verlader holt unsere Branche nun gewaltig ein. Und obwohl die Auflagen der Anti-Pandemie-Massnahmen abgenommen haben oder als Teil der Abläufe kalkulierbarer geworden sind, ist ein Ende des Booms in diesem Jahr nicht absehbar.
Wie nach jedem Rausch wird auch hier der Kater folgen. Dazu werden neben der nachlassenden Nachfrage auch die Struktur der Branche gehören, die sich nicht nur neu ordnet, sondern auch neu reguliert werden wird. Die Politik ist mit den jüngsten Geschehnissen auf der Bühne zurück und wird die Verwerfungen spätestens mittelfristig korrigieren. Ganz oben auf der Liste stehen dabei die Carrier, deren Allianz-Struktur eine Ausnahmeerscheinung darstellt. Man hört viel davon, dass den Reedern ihr eigener Erfolg unheimlich wird. Sie sollten ihre derzeit marktbeherrschende Stellung, die es historisch bereits gab, klug verwalten. Nur so bleiben Partner auch Partner.
Eine angenehme Lektüre wünscht
Christian Doepgen
Chefredaktor