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  • Hilfe aus allen Himmelsrichtungen.

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 29106

Gemeinsam gegen Dorian angehen

Dass es auch eine Nummer kleiner geht, zeigen zwei weitere Initiativen ab Florida, das zum einen als Drehscheibe für Hilfsflüge mit zweimotorigen Propellermaschinen dient, die von Humanitarian Lift Project koordiniert werden. Diese eignen sich besonders für die kurzen Flüge und Pisten auf den Inseln.


 

Die Bahamas wurden von der schlimmsten Naturkatastrophe ihrer Geschichte heimgesucht. Zwischen dem 1. und 3. September machte Hurrikan Dorian aus dem Karibikparadies eine Hölle auf Erden: Ende des Monats zählte man 56 Tote und 608 Personen, die immer noch vermisst wurden. Für die Überlebenden kam schnelle Hilfe ebenfalls aus der Luft, insbesondere aus dem sturmerprobten Florida.

 

Die Grössten waren unter den Ersten, die den verwüsteten Inseln Hilfe brachten. In Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen flogen KEP-Dienstleister wie DP DHL, die für solche Fälle ihr Disaster Response Team (DRT) zur Hand hat, Fedex oder UPS auf eigenen oder gecharterten Flugzeugen überlebensnotwendiges Material wie Nahrungsmittel, Decken, Zelte, medizinische Versorgungsgüter, Trinkwasseraufbereitsungssysteme und Stromgeneratoren ein.

 


Im Bereitschaftsmodus

35 t Hilfsgüter, die von der UPS Foundation gesammelt worden waren, füllten die gesamte Nutzlast eines besonderen Flugzeugs, das die Latam Group für den Notfall bereithält. Ihr «Humanitarian Relief Plane» startete von Miami aus nach Nassau und ist laut Andres Bianchi, CEO von Latam Cargo, «ein echter Ausdruck des Wunsches der Gruppe, durch konkrete Massnahmen einen Beitrag zu unserer Gemeinschaft zu leisten und dann zu handeln, wenn wir am dringendsten gebraucht werden». Zu diesem Zweck war die B767-300BCF bereits früher in Südamerika im Einsatz, so 2017 während der Waldbrände in Chile und der Überschwemmungen in Peru, nach dem Erdbeben in Ecuador ein Jahr zuvor oder dem Hurrikan Maria, der vor zwei Jahren weite Teile von Puerto Rico zerstörte.

 

Auch Legacy Carriers der USA beteiligten sich an den Hilfsbemühungen. Delta etwa war am 8. September zur Stelle und machte mit einer MD-88 den Sprung von Fort Lauderdale nach Nassau und nahm auf dem Rückweg Verletzte und Obdachlose mit.

 

 

Ob alt oder neu, ob gross oder klein

Der zum zehnten Mal alleine in diesem Jahr nach Naturkatastrophen engagierte Online-Riese Amazon bestückte zwei Frachter in seinem Fulfillment Center in Tampa und machte seine Kunden darauf aufmerksam, wie moderne Kommunikation den Spendenvorgang vereinfacht: «Es genügt zu sagen: Alexa, spende dem Roten Kreuz für die Dorian-Hilfe.»

 

 

 

Grösser, aber noch älter ist das Flug­gerät der von Fort Pierce aus operierenden Wohltätigkeitsorganisation Missionary Flights International (MFI): «Unsere DC-3 haben die 350 km lange Strecke zwischen dem 7. und 27. September 51 Mal zurückgelegt und dabei 104 t Hilfsgüter befördert», berichtete Kommunikationsdirektor Kevin Stratton dem ITJ. Geldspenden an MFI fliessen auch in das robuste Transportmittel, schlägt eine Flugmeile der Anfang der 1940er-Jahre gefertigten Maschinen doch mit rund 5 USD zu Buche.