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  • Foto: Nova Traffic

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 45936

«Wir bleiben agil und aktiv»

Im Gespräch mit Daniel Stein, CEO, Nova Traffic. Mit Engagement und Glück, das man sich hier und da auch erarbeitet, ist Nova Traffic mit Sitz in Kloten bei Zürich seit 1982 auf dem Transport- und Logistikmarkt. Ihren runden Geburtstag feierten die «Speditionsartisten» passend zu der Flexibilität, auf die es häufig ankommt, im Zirkus ‹Salto›. Im Gespräch mit ITJ-Redaktor Andreas Haug schildert der Geschäftsführer, welche Wachstumssprünge er erwartet.


Herzlichen Glückwunsch zu zwei Jubiläen!

Danke. 40 Jahre sind ein schönes Alter. Wir haben würdig gefeiert und setzen uns jetzt mit Elan für die weitere Zukunft ein.

Was hat sich mit der Anbindung an die Schneider Group 2020 verändert?

Wir sind weiterhin völlig eigenständig, und unsere Mitarbeiter schätzen es, sich innerhalb einer grösseren Gruppe weiterentwickeln zu können, z.B. zur Erweiterung des Horizonts in einer Auslandsfiliale. Bei den Schweizer Kunden kam der Schritt ebenfalls gut an. Persönlich ging es mir auch um die Verantwortung für die mittelfristige Zukunft meiner Mitarbeiter. In der Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe legen wir den Fokus v.a. auf den Einkauf und das gegenseitige Zurückgreifen auf jeweilige Stärken. Nova nutz die europäischen Lkw-Linien von Schneider, und Schneider die Lagerlogistik-Dienstleistungen der Nova. Es ist eine Win-Win-Situation.

Kurz vor der Anlehnung stand die Welt wegen Covid-19 still. Bei Nova auch?

Als ganz am Anfang erst einmal gar nichts ging und auch nicht mehr geflogen wurde, war die Situation schon eine Herausforderung. Da brach die Luftfracht um 40% ein, aber gleichzeitig konnten wir im Bereich E-Commerce unsere Aktivität verdoppeln. Durch die Umverteilung von Personal mussten wir in keinem Moment auf Kurzarbeit zurückgreifen. Dieses Niveau konnten wir später halten und uns in einer zweiten Phase auch an Transport und Logistik im Kampf gegen die Pandemie beteiligen. Ich hatte von zwei Kunden erwirkt, Carte blanche im Kontakt mit PPE-Lieferanten in China zu haben. So war ich zwar jeden Tag über zweieinhalb Monate schon morgens um fünf Uhr bei der Arbeit. Unsere Kunden schätzen dieses Engagement über den Moment hinaus.

Ist die Erwartungshaltung jetzt höher?

Nein, ich denke, die Situation hat sich weitgehend normalisiert. Das heisst, aufgrund unserer langjährigen Verbindungen und Erfahrung finden wir Lösungen, die unsere Kunden weltweit auch schätzen.

Und das Geschäftsvolumen?

Das ist höher als vor der Pandemie. Aber das liegt u.a. auch daran, dass wir neue Projekte an Land gezogen haben, welche ausserdem spezielles Know-how verlangen und entsprechend interessante Margen abgeben.

Wie wickeln Sie das Mehrgeschäft ab?

Im Moment sind wir mit über 70 Spezialisten gut aufgestellt. Der Grossteil unserer Teams arbeitet im Logistiklager in Embrach, aber auch in Rümlang, wo wir ein zusätzliches Lager mit 3500 m2 Fläche in Betrieb genommen haben. Mit insgesamt 15 000 m2 stossen wir heute an Grenzen. Deswegen läuft aktuell in Embrach ein Ersatzprojekt für ein Logistik-Center, welches nach neuesten Standards gebaut wird [Abb. unten]. Im ersten Halbjahr 2024 verschaffen wir uns so fast 20 000 m2 Lagerfläche. Das wird wieder ein Quantensprung für Nova Traffic – viel mehr Platz mit ganz moderner Infrastruktur.

Welche Spezialitäten wird es geben?

Über die letzten vier Jahrzehnte haben wir uns ganz generell einen sehr guten Namen in der Lagerlogistik erarbeitet – neu auch im Umgang mit Zigarren, die in einer bestimmten Temperatur und Feuchtigkeit gelagert werden müssen. Da sind wir in der Planung, im neuen Logistik-Center einen grossen begehbaren Humidor aufzubauen, um den Anforderungen für dieses Geschäft noch besser gerecht zu werden. Auch Life Medicine, Pharma und Eventlogistik entwickeln sich stark bei uns.

Was sind Ihre Erwartungen an 2023?

Wir sind derart diversifiziert und kommen so schwungvoll in das neue Jahr, dass wir positiv nach vorne blicken dürfen. Solange ein Familienunternehmen wie wir agil und aktiv bleibt, hat es im Lichte der Konsolidierung auch 2023 und in den kommenden Jahren seine Daseinsberechtigung. Wichtig bei allem ist auch, Freude zu haben an dem, was man tut.

 

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