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  • Foto: Hafen Hamburg

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 52306

Wasserwege wieder frei

Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden ist die Elbschifffahrt seit dem 3. Februar eingeschränkt wieder befahrbar. Bereits zwei Tage vorher wurde die reparierte Moselschleuse Müden dem Verkehr freigegeben.


Die Schifffahrt auf der Elbe ist nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden am 11. September 2024 eingeschränkt wieder möglich. Als erstes Schiff passierte am 3. Februar ein Koppelverband der tschechischen Reederei Evropská vodní doprava-Sped mit Fracht die Brücke, nachdem Unternehmen aus Dresden und Tschechien sowie die Elbe Allianz intensive Massnahmen ergriffen hatten.

 

Der Hafenbetreiber Sächsische Binnenhäfen Oberelbe fordert eine rasche Wiederherstellung der Bundeswasserstrasse Elbe, da die verbliebenen Brückenzüge akut einsturzgefährdet sind und abgerissen werden müssen. Dies könnte erneut zu monatelangen Sperrungen führen.

 

Die Elbe Allianz appelliert an die Regierung in Berlin, sich aktiv in den Prozess einzubringen, um eine schnelle Lösung zu gewährleisten. Trotz der Herausforderungen wird die Wiederaufnahme des Güterverkehrs als wichtiger Schritt für die internationale Schifffahrtsverbindung nach Tschechien gewertet.

 

Doch «nur» 55 Tage Unterbrechung

 

Nach einem schweren Unfall Anfang Dezember (vgl. ITJ Daily, 12/12/2024), bei dem ein Gütermotorschiff das Untertor der Moselschleuse Müden rammte, war die Anlage unbrauchbar. 72 Grossschiffe waren blockiert, die Moselschifffahrt kam zum Erliegen, und erste Einschätzungen zur Reparatur gingen von einer Wiederinbetriebnahme nicht vor Ende März aus.

 

Um die Schiffe dennoch weiterfahren zu lassen und ihr wirtschafliches Überleben zu sichern, setzte das Wasserstrassen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn eine Notschleusung mit Revisionsverschlüssen und Mobilkranen um, wodurch bis zum 27. Dezember sämtliche Schiffe befreit wurden.

 

Parallel startete die Reparatur: Ersatzteile aus dem Bauhof Trier wurden schnell bereitgestellt, die beschädigten Betonflächen bearbeitet und neue Torflügel eingebaut. Nach erfolgreichen Tests wurde die Schleuse am 1. Februar wieder für den Verkehr freigegeben – zwei Monate früher als geplant.

 

 

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