2 Mrd. USD
Im Propeller Club Basel hat kürzlich Pasquale Formisano, SVP von MSC, die laufende Umstellung der Flotte seiner Reederei bis 2020 und darüber hinaus erläutert.
Die von der IMO ab 2020 vorgeschriebene globale Senkung des Schwefelhöchstgehalts in dem als Schiffstreibstoff verwendeten Schweröl auf 0,5% wirft ihre Schatten voraus – ebenso wie die entsprechende Weitergabe der Kosten an die Verlader. MSC hatte mit seiner «Bunker Recovery Charge» (BRC) ab dem 1. Januar 2019 bereits Furore gemacht. Pasquale Formisano, SVP und einer der Männer der ersten Stunden um den MSC-Gründer Gianluigi Aponte, erläuterte kürzlich im Propeller Club Basel Hintergründe.
Festlegung auf klare Ziele
Dass die Entscheidung der IMO keine Begeisterung bei den Reedern ausgelöst hat, ist verständlich. «Der Strassen-verkehr inkl. der Lkw richtet erheblich höheren Schaden an,» bemerkte Formisano, der unterstrich, dass die neue BRC von MSC volle Transparenz ermögliche: «Ausschliesslich die Kosten für die notwendigen Anpassungen reichen wir innerhalb der Supply Chain weiter.»
Der Kostenaufwand zur Umstellung der Treibstoffe wird ohnehin enorm. Während für die gesamte Schifffahrt von 60 Mrd. USD die Rede ist, entfallen davon auf die Carrier mit 15 Mrd. USD ein rundes Viertel. MSC, dass sich gegen alternative Treibstoffe entschieden hat, plant, seine Flotte mit Ölabscheidern («Scrubbers») auszustatten.
Der Kostenpunkt von 2 Mrd. USD für die Reederei, um die bis zu 5,30 m hohen und 11 m breiten Scrubber zu erwerben und zu installieren, stellt bereits eine Herausforderung dar. Hinzu kommt die signifikante Dauer der Umrüstung von bis zu 60 Tagen. Formisano deutete an, dass diese operativen Ausfälle durch Überkapazitäten im Markt aufzufangen seien.
MSC reiht sich damit in eine breite Phalanx ein. Nach Schätzungen von Clarksons aus dem Herbst 2018 werden weltweit bereits 25% aller Neubestellungen von Schiffsraum mit Scrubbern getätigt.