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  • Foto: Ambrogio Intermodal

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 48236

Die Aufstellung ändern

Wie italienische Logistik-Unternehmen 2024 agieren. 2023 endete trübe, aber im laufenden Jahr steht Italien ein Wachstum der Exporte ins Haus. Strategische Erwägungen bringen Player wie Ambrogio Intermodal zur Gründung neuer Standorte, während Ignazio Messina seinen Flottenumbau nahezu vollendet hat.


Dass die Zeit für die Logistik-Industrie zu Jahresbeginn 2024 nicht rosig ist, versteht sich von selbst. So haben die Häfen des italienischen Stiefels 2023 gesamt ca. 3% ihres Umschlags eingebüsst, mit Lichtblicken bei den Terminals Vado Gateway in Ligurien, SCT Salerno, PSA Vecon Venedig und MCT Gioia Tauro in Kalabrien.

Für 2024 rechnen die Wirtschaftsauguren mit einem leichten BIP-Wachstum Italiens von ca. 1%, wobei der Export als stärkster Wachstumstreiber eingeschätzt wird. Das klingt für die Logistikbranche nach Morgenluft.

Neugründung und Umbau

Dem intermodalen Ansatz gehört die Zukunft. So hat Ambrogio Intermodal, ein 1969 gegründetes Unternehmen mit einem Umsatz von fast 100 Mio. EUR p.a., kurz nach Jahresbeginn die Eröffnung eines neuen Büros in Campogalliano in der Emilia-Romagna bekanntgegeben.

Ambrogio, das den neuen Standort unter anderem als Hub für seine Verbindungen nach Norditalien nutzen will, zielt auf die regionale Ergänzung seines Netzwerks mit dem Hauptsitz des Unternehmens in Gallarate in der Lombardei, Candiolo in Piemont und Domegliara in Venetien ab.

Die Strategie geht aber darüber hinaus. Pieralberto Vecchi, CEO von Ambrogio Intermodal, sprach von einem «weiteren wichtigen Meilenstein nach der Eröffnung unseres neuen intermodalen Terminals in Domegliara, Verona, im Juni letzten Jahres». Auch die Speditionsaktivitäten des Unternehmens mit dem Ausland sind dabei im Blick.

Für eine andere Strategie hat sich das tradionelle Schifffahrtsunternehmen Ignazio Messina entschieden, das auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann. Die Reederei, die ursprünglich auf ConRo-Transporte spezialisiert war, hat in den letzten Monaten nach und nach acht dieser Frachtschiffe verkauft und sich aus dem RoRo-Geschäft zurückgezogen.

Hingegen wurde seit dem Einstieg von MSC 2019, das 49% der Anteile von Ignazio Messina erwarb, die Flotte auf Vollcontainereinheiten umgestellt. Das Familienunternehmen hat zuletzt u.a. im August 2023 mit dem Kauf der neu getauften Jolly Argento mit 4600 TEU Kapazität (s. ITJ Daily vom 29.8.2023) und zu Jahresbeginn 2024 mit der Jolly Giada, die 4400 TEU transportieren kann(s. ITJ Daily vom 12.1.2024), Zeichen gesetzt.

Natürlich sparen globale Entwicklungen Italien nicht aus. So hat sich der Präsident von Fedespedi, Alessandro Pitto, am 10. Januar auf Sky TG 24 zu den Auswirkungen der Krise im Roten Meer geäussert.

Nach Prognosen des Studienzentrums von Fedespedi kostet allein die Fahrt um Afrika als Alternative zum Suezanal an Treibstoffkosten bis zu 1 Mio. USD. Die Findigkeit der Spedi-teure bleibt also gefragt.


 

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