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  • Peter Somaglia in Basel über die wachsende Bedeutung der Luftfracht.

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 32764

Unschlagbar im Export

Vier Monate später als ursprünglich geplant feiert die IG Air Cargo Switzerland am 26. August im Verkehrshaus Luzern ihr zehnjähriges Bestehen – und stellt ebenfalls nach zehn Jahren die zweite Luftfracht-Logistikstudie der Universität St. Gallen vor.


 

 

Herzlichen Glückwunsch zum 10. Geburtstag! Inwiefern hat die Luftfracht in der Schweiz seit 2010 an Gehör gewonnen?

Ich bin überzeugt, dass die Luftfracht in Politik, Medien, aber auch in der Logistikbranche vermehrt wahrgenommen wird. Durch die verschiedenen Studien, Fachpubli­kationen und die an allen drei Landesflughäfen jährlich oder zweijährlich organisierten Luftfrachtforen gelangen wir direkt an die interessierten Personen. Auch dass der Luftfahrtpolitische Bericht des Bundesrates von 2016 die Belange der Luftfracht berücksichtigt, geht auf unsere eigenen Eingaben zurück.

 

 

Wie viele Mitglieder zählt die IG heute?

Aus der ehemaligen IG mit 25 Gründungsfirmen mit Sitz in Zürich ist eine Gemeinschaft von über 100 Mitgliedsfirmen aus der ganzen Schweiz geworden, welche alle Aspekte der Luftfracht abdecken: Airlines, Flughäfen, Spediteure, Ground Handler, Transportfirmen, Versicherungen, Beratungsfirmen, etc. Die drei Sektionen in Basel, Genf und Zürich agieren selbständig und setzen Aktivitäten und Prioritäten gemäss ihrer lokalen Bedürfnisse fest. Auf nationaler Ebene werden die übergreifenden Themen bearbeitet.

 

 

Mit welchem Anspruch geht die IG in den Air Cargo Day ihres Jubliäumsjahres?

Betrug der wertmässige Luftfracht­anteil im Export aus der Schweiz vor zehn Jahren noch rund ein Drittel, ist er inzwischen auf 50% angestiegen. Damit ist die Luftfracht das wichtigste Transportmittel für die Schweizer Exportindustrie. Prof. Wolfgang Stölzle wird in seiner Präsentation auf weitere Zahlen und Fakten eingehen, und während des Forums am Nachmittag geben acht nahmhafte Experten auf verschiedenen Gebieten Impulsvorträge über diverse Themen rund um die Luftfracht.

 

 

Über allen Themen schwebt das Coronavirus. Was muss geschehen, damit die Luftfracht am Ende gestärkt aus der gegenwärtigen Krise hervorgehen kann?

Dringend notwendig für die Schweizer Luftfracht ist die schnellstmögliche Wiedereinführung von regelmässigen Langstreckenflügen von und nach Asien und den USA – und damit die Möglichkeit, Luftfracht wieder als Beiladung von Passagiermaschinen zu transportieren. Die Güter suchen sich immer den «besten Weg» auch in einer Krise, und wenn sich neue Abläufe und Verladungen über auswärtige Gateways einmal etabliert haben, dann ist die Rückgewinnung an Schweizer Flughäfen sehr schwierig. Die Globalisierung geht weiter, und die Wachstumsraten des Onlinehandels zeigen auf, dass es auch in Zukunft Luftfahrt und -fracht brauchen wird. Wir müssen sicherstellen, dass wir hier den Zug nicht verpassen.

 

 

Welchen Weg kann die neue Luftfracht-Logistikstudie weisen?

Die Coronakrise hat klargemacht, wie wichtig die Luftfracht für ein Land ist, und die Studie soll dieses Bewusstsein bei Politik, Behörden, Medien, aber auch Kunden und Logistikdienstleistern stärken. Verbesserungspotenziale liegen v.a. in Projekten für Infrastruktur, Digitalisierung der Kommunikationsprozesse zwischen den Logistikdienstleistern und Effizienzsteigerung, z.B. bei Öffnungszeiten oder Nacht- und Wochenendfahrten für Strassenzubringerdienste.      

 

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