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  • Foto: MSC

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 43820

Allianzen-Dämmerung

Das avisierte Ende von 2M markiert einen Epochenwandel. Mehr, als dass die Entscheidung nach «gründlicher Bewertung im Einvernehmen» erfolge, sagte Maersk nicht. Das für Januar 2025 geplante Ende von 2M birgt Sprengkraft für den Markt.





Kopenhagen und Genf als jeweiliger Hauptsitz von Maersk und MSC sind nicht für freigiebige Informationen bekannt – erst recht nicht bei substanziellen Fragen der Unternehmens-Strategie. Die Pressemitteilung von Maersk aber, in der es hiess, dass die Allianz 2M im Januar 2025 enden solle, fiel besonders karg aus.

Der Carrier sprach von «einem gründlichen Bewertungsprozess» und einer «einvernehmlichen Vereinbarung» mit dem Partner MSC. Die grosse Schweizer Reederei hatte den Schritt bis zum Ende des Redaktionsschlusses nicht in einer offiziellen Stellungnahme kommentiert. Hony soit qui mal y pense.

Abgesehen von dem Wunsch, mögliche Störungen durch die Auflösung der Allianz im Jahr 2025 zu minimieren, wurde kein weiterer Kommentar abgegeben. Während die temporären Partnerschaften von 2M mit HMM und SM Line bereits seit 2020 bzw. 2022 beendet sind, war die bestehende partielle Kooperation mit dem Carrier ZIM in einigen Fahrtgebieten bislang kein Thema. Das Ende dieser Allianz wird in jedem Fall seine Wirkung auf die beiden anderen grossen Container-Allianzen zur See nicht verfehlen und ein neues Kapitel in dem vom bestehenden Oligopol der Hochseeschifffahrt dominierten Markt aufschlagen.

Trefflich lässt sich spekulieren, ob eine Änderung der Behördenpolitik in den USA, Europa und Asien bezüglich der Gruppenfreistellungsverordnung für Konsortien (CBER) diese Entscheidung motiviert haben könnte, die Reedereien Ausnahmen von kartellrechtlichen Auflagen gewährt. Die entsprechende EU-Verordnung, die erstmals 2009 in Kraft trat und 2014 sowie 2020 verlängert wurde, läuft am 25. April 2024 aus. Nehmen die Reedereien einen ohnehin unausweichlichen Schnitt vorweg?



 

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