Kehrtwende in Sicht?
Neben den Zahlen u.a. des Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) hat sich seit 2018 auch der Valencia Containerized Freight Index (VCFI) etabliert. Der Hafen Valencia selbst punktete zuletzt im Exportverkehr in den Nahen Osten, nach Nordafrika und Fernost.
Dass sich die Nachfrage in der Hochseeschifffahrt nach mehreren Monaten starken Wachstums abflacht, haben u.a. die vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung analysierten RWI/ISL-Daten im Dezember gezeigt (s. ITJ Daily vom 1.2.2021). Für die ersten Wochen des Jahres 2021 hat der SCFI (Shanghai Containerized Freight Index) eine ähnliche Entwicklung für die Frachtraten gemeldet. Nach Alphaliner bleibt die Nachfrage aber trotz dieser Trendwende zum Jahresbeginn hoch, was sich auch in der geringen Zahl stillgelegter Schiffe widerspiegelt. Noch am 4. Januar macht ihre Zahl 1,3% der aktiven Flotte aus, aber am 18. Januar nur noch 1% (315 000 TEU).
Starker Start in 2021
Der Valencia Containerized Freight Index (VCFI) hat das Jahr mit einem Wachstum von 10,41% gegenüber H2/2020 begonnen. Im Januar verzeichneten alle vom Index analysierten Regionen einen Anstieg der Frachtraten, im westlichen Mittelmeerraum um 3,05% und im Fernen Osten um 4,24%. So erreicht der von der Hafenbehörde von Valencia 2018 kreierte VCFI, der die Entwicklung der Seeverkehrsraten widerspiegelt, 1571,29 Punkte – ein Anstieg von 57,13% seit 2018.
In vom VCFI untersuchten Regionen ist zum ersten Mal seit 2018 das Wachstum im Vergleich zum Vormonat verzeichnetet. Bemerkenswert ist der starke Anstieg der Frachtraten auf den Fahrtrouten ins Baltikum (+21,24%) und über den Atlantik (+10,44%). Die Frachtraten Richtung Naher Osten (+13,5%) und Indien (+6,4%) stiegen ebenfalls. Hier war in H2/2020 ein besonders starker Exportverkehr aus dem Hafen Valencia zu verzeichnen. Der Anstieg der Frachtraten im Güterverkehr mit den USA und Kanada (+8,2%) fiel ebenfalls deutlich aus, obwohl die Exporte aus Valencia in diese Märkte seit Oktober rückläufig sind.
Westliches Meer und Fernost
Der Subindex für das westliche Mittelmeer stieg im Januar um 3,05% auf 1150,11 Punkte. Die verstärkten Exporte aus Valencia nach Marokko und die Stabilität der Handelsbeziehungen mit Algerien ermöglichte eine Steigerung der Frachtraten in den letzten zwei Monaten.
Der Subindex Fernost verzeichnete erneut ein Wachstum (+4,24%) und weist nunmehr sechs Monate in Folge einen Aufwärtstrend auf. Der VCFI verzeichnet für diese Region seit Januar 2018 ein Wachstum von 188,06%. Seit Oktober 2020 wuchsen die Exporte über Valencia nach Fernost fortgesetzt bis Jahresende.
Das Heranrücken des chinesischen Neujahrs im Februar könnte die globalen Exportströme nach China noch weiter steigern, was den Druck auf die Fracht-raten erhöhen wird.