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  • Über den Fluss statt über die Anden. (Foto: Hafen Jennefer)

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 41256

Den Export trainieren

In Bolivien hat der Aufschwung der Exporte mit Training und Status zu tun.


Den Binnenwasserwegen in Lateinamerika kommt für Binnenländer wie Bolivien eine entscheidende Bedeutung zu. Der Zugang zum internationalen Handel u.a. vom Hafen Jennefer über den Paraná wurde durch Verbesserung, so qualifiziertes Personal, lukrativ.

In Bolivien war die Zuerkennung des internationalen Status von drei bolivianischen Flusshäfen im Jahr 2018 nicht nur ein Wendepunkt für den Binnenhandel, sondern eröffnete eine neues Kapitel für internationale Exporte.

Mit Blick auf die 3000 km langen Wasserstrasse Paraguay-Paraná, die zum Atlantik führt, schilderte Bismark Rosales, der General Manager von Port of Jennefer in Bolivien, die jüngste Entwicklung: «Unser Land hat u.a. ein grosses Angebot an Sojabohnen und Zement für den Export, aber wir waren auf den internationalen Märkten aufgrund der sehr kostspieligen Logistik auf dem Landweg zu den Häfen der Nachbarländer nicht wettbewerbsfähig.»

Ohne direkten Küstenzugang zu den globalen Seerouten mussten sich Importeure und Exporteure in Bolivien auf Nachbarländer wie Chile verlassen, um mit global Handel zu treiben. Das schwierige Terrain der Anden auf dem Weg zu den chilenischen Häfen machte den Transit zum Pazifik oft zum teuersten Teil der gesamten Transportroute.

Doch in den besagten drei Jahren seit 2018 ist das Volumen der internationalen Fracht, die nunmehr auf der Wasserstrasse im Ex- und Import transponiert wird, um ganze 62% gestiegen und erreichte im Jahr 2021 ein Niveau von 2,1 Mio. t.

Zwei Voraussetzungen waren entscheidend. Zum einen wurde der Hafen durch Industriegebiete und Terminals erweitert und das Ausbaggern des 11 km langen Kanals Tamengo verbesserte den Zugang zu den Wasserstrassen von Paraguay-Paraná. Zum anderen erwies sich der Beitritt zum Train For Trade-Programm für Hafenmanagement der Unctad im Jahr 2016 als wichtiger Meilenstein. Geschulte Fachleute und verbesserte Infrastruktur machten den Erfolg möglich.

 

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