Nach Basel und Zürich
In der Schweizer Logistikszene gehört Pelichet in Genf zu den diskreteren Playern. Régis Serrière, Chef des internationalen Teams und seit März des Jahres Direktor für Strategie, erläuterte Christian Doepgen im Gespräch das Profil und die Expansionspläne der Firma.
Herr Serrière, welche Aktivitäten bilden den Schwerpunkt Ihres Unternehmens?
Pelichet als Schweizer Unternehmen ist auf Lösungen für Transport, Umzug und alle Bereiche der Branche (Logistik, Lagerung, Archivierung etc.) ausgelegt.
Von welcher Grösse sprechen wir?
Durch unsere Groupe Mobilitas (Holding und Umzugsunternehmen) sind wir weltweit mit 4600 Mitarbeitern in 338 Filia-
len organisiert. Die Schweiz, insbesondere Genf, geniesst mit seinen 60 festen und zusätzlich ca. 45 freien Mitarbeitern einen eigenen Stellenwert in der Gruppe.
Wie erklärt sich diese Bedeutung?
Wir bieten unter anderem B2C- und B2B- sowie auch Büroumzüge an. Als Unternehmen u.a. auch für dienstliche Umzüge, heute meist als Relocation bezeichnet, stellt Genf mit ca. 44 internationalen Organisationen und über 200 Vertretungen (Botschaften, ständige Vertretungen, NGO) einen Schwerpunkt dar. Wir sind aber auch im B2B-Bereich, u.a. für Grosskunden wie Nestlé, Total und Decathlon, tätig.
Was bedeutet B2B konkret im Geschäft?
Wir ziehen Expats um, wir verlegen Firmensitze, wir bewegen ganze Maschinenparks und archivieren digital. Da bilden auch Module mit 300 kg Gewicht, z.B. Safes, keine Ausnahme. Nicht zu vergessen, dass oberstes Gebot bei solche Aufträgen die Vertraulichkeit ist.
Worin besteht Ihre Aufgabe?
Gerade im B2B-Bereich sehen wir die grössten Wachstumspotenziale, die wir expansiv ausschöpfen wollen. Neben dem Hauptsitz Genf wollen wir bereits im Jahr 2022 zusätzliche Standorte in Basel und Zürich, vielleicht auch Zug, aufbauen.
Welche Vorteile bieten die Städte?
Neben Zürich als internationalem Hub bietet Basel mit seinem binationalen Flughafen, seiner Grenzlage, der Präsenz grosser globaler Konzerne und seiner starken Position in den Segmenten Pharma und Spedition gute Chancen für eine nachhaltige Expansion.
Ist die ganze Deutschschweiz Ihr Ziel?
Wir sind bereits durch unsere Partner vertreten. Jedem Logistiker ist aber klar, dass kein Netzwerk dicht genug sein kann. Also wollen wir mittelfristig in unserem Heimatmarkt unsere Dienstleistungen flächendeckend anbieten können.
Ist Pelichet für diesen Ausgriff gerüstet?
Ja. Wir bringen grosse Erfahrung mit und passen unsere Prozesse laufend den aktuellen Herausforderungen an. Dazu gehört u.a. auch der wachsende Einsatz digitaler Lösungen.
Wo kommen diese zum Einsatz?
Ein Beispiel ist der oft unterschätzte Bereich der Archivierung. Es geht nicht nur um Raumbedarf und Ordnung von Dokumenten, sondern auch um ihre Bereitstellung – und umfängliche Digitalisierung. Das Scannen durch Drohnen ist heute eine Realität und zeigt auf, wie dynamisch sich dieser Bereich wandelt.