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  • Foto: Airbus

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 43861

Dieses Mal mit Airbus

Statt Grossfrachter von Antonov und Boeing. Der zweite Satellit der I-6-Klasse von Inmarsat steht vor seiner letzten Reise. Im Gegensatz zum ersten wird ihn ein besonders bauchiges Flugzeug von Airbus transportieren. Für dieses scheint sich auch eine US-Fluglinie zu interessieren, die bisher auf Boeing schwörte.


Bevor der 5,5 t schwere Kommunikationssatellit Inmarsat-6 F1 am 22. Dezember 2021 seine Reise in die erdnahe Umlaufbahn antreten konnte, musste er per Luftfracht vom südfranzösischen Toulouse zum japanischen Weltraumbahnhof Kitakyushu geflogen werden.

Diesen Abschnitt übernahm Bolloré Logistics, das bis vergangenen Februar viele Jahr lang mit Volga-Dnepr Airlines zusammen gearbeitet hat (vgl. ITJ Daily, 7/12/2021). Die russischen Schwergutspezialisten setzten damals eine ihrer AN-124 ein – diese entfallen nun aber aus den hinlänglich bekannten Gründen für weitere Projekte dieser Art.

Für den Start des Zwillings I-6 F2, der für den 9. Februar in Florida vorgesehen ist, hat das britische Unternehmen, das seine Satelliten nach Toulouse zur Endmontage schickt, vor der Haustüre Ersatz gefunden. Um den Satelliten in mehreren Etappen über den Atlantik zu bringen, wird ein A300-600ST, besser bekannt als Beluga, eingesetzt.

Für den europäischen «Wal» ist es nach dem Transport des Eutelsat-Hotbirds im Oktober nach Cape Canaveral (vgl. ITJ Daily, 19/10/2022) erst der zweite Weltraumfracht-Auftrag, seitdem Airbus seine Kapazität kommerziell anbietet. Weil er ähnliche Eigenschaften wie die AN-124 aufweist, kann er auch die voluminöse und wertvolle Fracht aufnehmen, die zusammengeklappt fast so gross wie ein Londoner Doppelstockbus ist und ausgepackt eine Spannweite von 47 m hat, vergleichbar einer B767.

Konkurrent für AN-124 und B747-400F

Diese Eigenschaften will sich offenbar auch National Airlines zunutze machen. Die US-Fluglinie, deren Frachtdivision im Februar ihre Flotte um zwei auf acht B747-400F erhöht, interessiert sich insbesondere für das Bugladesystem, das ihren sechs bisherigen «Jumbos» fehlt. Nur dieses macht den Frachter aber für sperrige Projektfracht wie Rohre oder Hubschrauber verwendbar.

Auf dem letzten Tiaca Air Cargo Forum verriet jedenfalls Alan White, Chief Growth Officer von National Air Cargo, dass man mit Airbus in Gesprächen stehe, inwiefern eine dauerhafte Zusammenarbeit für beide Seiten sinnvoll sein könnte.

 

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