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  • Fred Werginz, Champ Cargosystems’ head of commercial – Americas

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 30414

Fracht vorausgedacht

Champ Cargosystems bietet nicht nur Fluglinien und Frachtabfertigern seine IT-Services an. Auch die Spediteure und die Seeschifffahrt sind im Visier des Dienstleisters. Darüber und über die Eigenheiten des amerikanischen Marktes berichtete kürzlich Fred Werginz.


 

 

Herr Werginz, Sie kennen Champ Cargosystems und sein Portfolio ganz genau.

Das ist richtig, ich war früher bei Sita, die seit der Gründung von Champ vor 15 Jahren 51% am Unternehmen hält, die übrigen sind bei Cargolux. Ich habe den Aufstieg des Unternehmens von Beginn an begleitet: Unsere Expertise ist ganz klar die Luftracht, aber nun decken wir auch andere Bereiche der Supply Chain ab.

 

 

Wie bewerten Sie das vergangene Jahr?

Es war ein sehr produktives Jahr für uns. Insbesondere unsere Umschlagssoftware «Cargospot Handling» hat sehr gute Resonanz gefunden. Weil wir mittlerweile einen so hohen Verbreitungsgrad haben, sind Stellenwechsler innerhalb der Branche mit unserem Angebot gut vertraut. Auch habe ich beobachtet, dass sich das Geschäft auf den Flughäfen in den USA, Mexiko und Südamerika belebt, indem mehr Akteure ihre Dienste anbieten.

 


Sie sprechen den grenzüberschreitenden Handel an – wie haben Ihre Angebote im Zollbereich abgeschnitten?

Hier gab es ebenfalls viel Bewegung. Denn Akteuren einiger Länder, die ihre Zollpolitik verändern, können wir mit unseren Produkten Unterstützung bieten.

 


Wie steht es da z.B. in Brasilien?

Das ist ein gutes Beispiel, denn die brasilianische Zollverwaltung will im ersten Jahresviertel 2020 neue Bestimmungen einführen. Bei Champ stehen wir schon länger im Austausch mit den Behörden und sind bereit, wenn es wirklich so weit ist. Das ist auch im Interesse unserer Kunden, die ebenfalls einen raschen Start der neuen Vorgaben wünschen.

 

 

Wie geht Champ dieses grosse Verkaufsgebiet Nord- und Südamerika an?

Wir verstärken unsere Bemühungen in Nord- und Süd­amerika, zwei sehr lebhaften Märkten, gerade auch im Zollbereich.

 

 

Welche weiteren Entwicklungen können Sie uns nennen?

In den letzten Monaten haben wir uns auf die Entwicklung von APIs konzentriert. Dies vereinfacht unseren Nutzern die Einbindung unserer Produkte in ihre eigene IT-Umgebung und schafft zusätzliche Kommunikationskanäle zwischen ihnen und ihren Kunden. Eine weitere sehr spannende Sache ist der gerade in den USA wachsende papierlose und scheckfreie Zahlungsverkehr. Hier haben wir zusammen mit Paycargo eine sichere Schnittstelle in «Cargospot» geschaffen.

 

 

Wie erklärt sich, dass das ausgesprochene IT-Unternehmen kürzlich der Animal Transportation Association beigetreten ist (vgl. ITJ 43-44/2019, Luft S. 18)?

Es ist ein Beispiel dafür, wie wir unsere Fertigkeiten ausbauen. So haben wir festgestellt, dass es immer mehr Tiertransporte gibt, die sehr heikel sind. Wir denken, dass wir mit unserer Technologie dazu beitragen können, dass die nötige Hardware richtig eingesetzt und diese besondere Fracht sicher transportiert wird. Da sehen wir Potenzial für 2020.

 

 

Welche neuen Angebote macht Champ den Spediteuren?

Unser ursprüngliches Angebot an Spediteure sah sie als Teil der Kommunikationskanäle mit Fluglinien und Bodendiensten. Aber mit «Logitude» bieten wir ihnen nun ein eigens auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes TMS. Unsere klare Absicht ist, diese Klientel auszubauen.

 

 

Deswegen auch die Verknüpfung von «Logitude» mit der Inttra Ocean Trade Platform (vgl. ITJ Daily, 02/10/19)?

Exakt. Die Spediteure unter unseren Kunden können nun einfach multimodale Buchungen – also wahlweise Luft- oder Seefracht – in «Logitude» vornehmen.

 

Das Gespräch führte Andreas Haug.