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  • Daniel Stein ist seit 2007 Eigentümer von Nova Traffic.

22.05.2019 Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 27797

Der feine Unterschied

«The fine art of logistics – made in Switzerland» verspricht die 1982 gegründete Nova Traffic ihren Kunden. Geschäftsführer Daniel Stein lud ITJ-Redaktor Andreas Haug in den Firmensitz nach Kloten und erklärte nahe des Flughafens Zürich, was damit gemeint ist.


 

Herr Stein, Sie sind viel unterwegs – umso schöner, wie Sie mich hier empfangen.

Häufig nutzen wir das erste Halbjahr, um durch Kundenpflege und Projekt­betreuung die Basis für das Geschäft in den folgenden Monaten zu legen. Dieses Jahr waren wir als Firma schon drei Mal in Asien, ausserdem in Spanien und England. Dort und in den Niederlanden befinden sich auch bedeutende Märkte für den E-Commerce, ein Bereich, der immer wichtiger für unser Logistikgeschäft wird.

 


Wie äussert sich die Bedeutung dieses Bereichs in Zahlen?

In unserem Lager in Embrach haben wir ca. 50 000 Picks pro Tag. Viel läuft automatisiert ab, aber der Einsatz unserer inzwischen 70 Mitarbeiter ist unschätzbar.

 

 

Wie auch die menschliche Komponente Ihres Geschäfts allgemein, wie mir scheint.

So ist es. Sehen Sie, wir wachsen zwar verhältnismässig stark, begreifen uns aber immer noch als KMU. Wir sind weltweit tätig – entweder selbst oder vertreten durch Partner bzw. «Freunde», denn wir kennen sie praktisch alle persönlich. Solche Netzwerke sind sehr wichtig, denn man kann, falls einmal ein Problem auftritt, auf sie zurückgreifen, um unkonventionelle Lösungen zu finden, die wiederum dem Kunden zugutekommen.

 

 

Sie sind ja schon länger im Geschäft: Welche Entwicklung dieses Aspekts konnten Sie beobachten?

Ich bin nun schon seit über 35 Jahren in der Spedition tätig und stelle fest, dass sich vor so ungefähr 15 Jahren ein Glaube an die Allmacht der Technik ausbreitete. Dem Trend, ausschliesslich per Internet, Videokonferenz o.ä. kommunizieren zu wollen, bin ich nie nachgegangen. Jetzt freue ich mich, seit ein paar Jahren eine Umkehrung des Geschäftsgebarens zu sehen. Und unsere Kunden honorieren, dass wir den engen Kontakt gehalten haben.

 

 

Welche Geschäftsfelder deckt «die Nova» ab, und wie haben sie sich entwickelt?

Die Luftfrachtspedition war das erste Standbein des Unternehmens. Kurz danach folgte die Seefracht, später die Lagerlogistik. Alle entwickelten sich in etwa parallel. Ich selber bin im Rahmen einer Nachfolgeregelung 2005 eingestiegen und habe zwei Jahre später die Aktien übernommen. Seitdem sind wir kontinuierlich gewachsen – alle zwei Jahre in grösserem Ausmass. Die Meilensteine haben dann immer mit den Kunden zu tun: eine strategische Zusammenarbeit mit der Schweizer Post, der Einstieg in den E-Commerce, der Ausbau des Lagergeschäfts z.B. mit einem Kunden im Optikbereich. In der Fracht sind wir in die Lieferkette in der Luftfahrtindustrie eingestiegen und haben einen weltweiten Vertrag mit SR Technics. Der jüngste Durchbruch gelang uns vor über einem Jahr im Bereich Bio­wissenschaften: Hier spielen der Zeitfaktor und der zertifizierte Umgang mit radioaktiven Stoffen die grösste Rolle. Alles ist in Bewegung: 2007 waren wir 16 Mitarbeiter, ein Jahr später 25 und jetzt also 70.

 

 

Welche Anteile haben die verschiedenen Geschäftsfelder bei Nova Traffic?

Auch hier gab es viel Bewegung. Das ursprüngliche Geschäftsfeld der Spedition hatte lange 90% Anteil am Umsatz. Vor fünf Jahren gab es dann ein leichtes Übergewicht des Bereichs «Logistik», worunter wir die Lagerbewirtschaftung und die Distribution rechnen. Mittlerweile sind beide Seiten ungefähr gleich stark. Diese gesunde Entwicklung stimmt uns zuversichtlich.

 

 

Welcher «Hardware» bedient sich das Unternehmen?

Wir haben also das Lager in Embrach, wo wir eine Fläche von 25 000 m2 zum Teil rund um die Uhr, z.B. für die IT-Branche, bewirtschaften, ein Aussenlager für die Romandie in Genf, den Hauptsitz hier sowie eingemietete Büros auf dem Flughafen Basel, nochmals in Genf sowie in Chiasso.

 

 

Wie ist das Geschäft 2018 gelaufen, und was erwarten Sie 2019?

Nach erneut überproportionalem Wachstum war 2018 das beste Jahr der Firmengeschichte. Es hat viel Energie gekostet und einiges gut zusammengepasst. Darauf können wir wirklich stolz sein. Jetzt gilt es, den Schwung mitzunehmen – und das erste Quartal sah schon ganz gut aus. Wir kümmern uns um alles, was die produzierende Schweiz ausmacht: Maschinenbau, Feinmechanik, Hospitality. Im Pharmabereich, wo wir uns ein spezielles Know-how angeeignet haben, und in der Telekommunikation sehen wir weitere Chancen für unser organisches Wachstum. Das begleiten wir durch Investitionen, auch auf personeller Ebene.

 

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