Erst testen, dann beschaffen
Die Zukunft wird emissionsfrei sein. Auf dieser Erkenntnis basiert die Testreihe innovativer Fahrzeuge des Schweizer Unternehmens Camion Transport. 2023 wird entschieden.
Das Zauberwort lautet «grüner Beschaffungsplan». Dieser bildet das Herzstück der Strategie, die sich das Transport- und Logistikunternehmen Camion Transport mit Hauptsitz in Wil, Schweiz, auf die Fahnen geschrieben hat. Um die eigenen Verkehre sukzessive emissionsfrei zu gestalten, haben die Ostschweizer ihren eigenen Fahrplan entwickelt. Als Etappenziele soll die emissionsfreie Belieferung der Innenstädte ab 2025 und der urbanen Regionen ab 2030 verwirklich werden. Im Überlandverkehr will der Transportdienstleister seine Routen ab 2040 mehrheitlich mit emissionsfreien Fahrzeugen fahren.
Die Qual der Wahl
Das bald hundertjährige Unternehmen Camion Transport wäre nicht gut schweizerisch, wenn es nicht nach gründlicher Praxisprüfung entscheiden würde, auf welche Pferde man in Zukunft setzen möchte. Ausgemacht ist im Sinne der Diversifikation, dass man nicht auf ein einzelnes Fahrzeugmodell oder nur eine alternative Antriebstechnologie setzen will.
Josef Jäger, Direktor von Camion Transport, klärt über die Bandbreite der Fahrzeuge auf, die «vom muskelbetriebenen Cargo e-Bike bis zum schweren Nutzfahrzeug reicht und aus Elektro-, Brennstoffzellen-Elektro- sowie Hybridfahrzeugen [besteht].» Dass jedes Fahrzeug seine eigen Stärken und unterschiedliche Aktionsradien hat, versteht sich von selbst. Die Einsatzgebiete wollen also wohl gewählt sein. Parallel zu den neuen Fahrzeugen selbst prüft das Unternehmen begleitend auch entsprechende Ladetechnologien und Geräte sowie geeignete Standorte z.B. für Elektro-Tankstellen.
Konkret ist z.B. seit Februar 2021 der vollelektrische Fuso eCanter – im Pilotversuch als Vorserienmodell – in Luzern, Basel und Genf im urbanen Einsatz. Die Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeuge Hyundai Xcient Fuel Cell sind täglich für grössere Distanzen eingeplant und ein Elektro-Lkw der Schweizer E-Force One AG fährt in der Westschweiz im Shuttlebetrieb. Neben kleinen Fahrzeugen für die Auslieferung von Kleinsendungen werden u.a. bald zwei elektrische DAF Trucks getestet.
Der Zeitplan steht fest. Jäger: «Wir lassen uns für eine tiefere Analyse der Innovationsflotte Zeit bis Ende 2022.» Danach werden die Fahrzeuge bestimmt und das Investitionsbudget ab 2023 festgelegt. Diese Auswahl wird im Markt aufmerksam verfolgt werden.
