News

  • Foto: Tank4swap

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 45933

Dynamische Flexi- und Isotanks

Neue Plattform für Angebot und Services von Flüssigkeitsbehältern im Transportsegment. Während z.B. die Zahl der regulären Container inzwischen für die Nachfrage ausreicht, ist die Sättigung des Markts für Flüssiggüter-Tanks noch lange nicht erreicht. Die Plattform tank4swap aus Kanada will den Markt für Iso- und Flexitanks global aufschliessen.


Der Markt der Flüssigtanks in der Logistik ist eine hochspezialisierte Nische, die u.a. Kenntnisse über die ihr immanenten Risiken erfordert. Das ITJ sprach dazu mit Touraj Mahmoudi, der das Handwerk in Deutschland gelernt und im Mittleren Osten vervollkommnet hat.

In Kanada hat er für Transport, Leasing und alle damit verbundenen Dienstleistungen wie Sichtung, Lagerung, Lade-/Entlade-Überwachung, Versicherung sowie Kauf und Verkauf von Isotanks und Flexitanks die Online-Plattform www.tank4swap.com entwickelt.

Wie alt ist dieser Markt?

Der Markt für Flexitanks startete in den 1990ern in den USA, als ein- und später mehrschichtige Tanks entstanden. Bei den Isotanks reicht der Beginn bis in die späten 1960er Jahre zurück.

Wieviele Iso-/Flexitanks sind in Umlauf?

Ende 2022 waren 801 800 Isotanks mit Füllvolumina zwischen 16  bis 30 000 l – 24 000 l sind der Standard – in Gebrauch. An Flexitanks waren im September 2021 ca. 9 Mio. Ex. in Umlauf.

Grosse Hersteller von Flexitanks sitzen in China, Indien, Indonesien und Malaysia, von Isotanks in China, Südafrika und Europa.

Wie viel Potenzial bietet dieser Markt?

Die Wachstumsraten liegen bei Flexi-tanks bei 10 bis 15% jährlich, bei Iso-tanks bei 7 bis 8%. Allein der Marktwert der Flexitanks lag 2022 bei 1,1 Mrd. USD. und wird nach Schätzungen bis 2028 auf 3,3 Mrd. USD und 27 Mio. Ex. ansteigen.

Worauf beruht diese Dynamik?

Die Nutzung eines Tanks schlägt z.B. Fässer oder selbst TEU mit ca. 17 000 l Volumen. Zudem sind Flexitanks recycle- und Isotanks wiederverwendungsfähig.

Konkurrenzieren sich beide Typen?

Nein, denn Isotanks sind insbesondere auf Gefahrgut ausgelegt, Flexitanks nicht.

Was macht eine Online-Plattform für diese Flüssigkeitbehälter sinnvoll?

Die Effizienz. Zum einen werden etwa 10 bis 15% der Isotanks mangels Ladung vor Ort leer transportiert, zum anderen die benötigten Stückzahlen von Flexitanks nicht immer und überall auf Lager. Und schliesslich sind Hersteller, Spediteure, Operateure und Verlader z.B. aus der chemischen Industrie im internationalen Raum nicht ausreichend vernetzt.

Wer kann hier z.B. fündig werden?

Die Nutzer und Hersteller von Tanks, Vermieter und Dienstleister z.B. für Transport oder Wartung und natürlich Gefahrgutspezialisten. Die Nutzung ist für die ersten sechs Monate kostenfrei, ab dann wird eine Abonnementgebühr fällig.

Wie verteilen sich die bisherigen Nutzer?

Neben Nordamerika und Europa sind Nutzer aus Fern- und Mittlerem Osten, aber auch aus Afrika aufgeschaltet.

Gibt es Plattformen ähnlichen Formats?

Meiner Kenntnis nach gibt es ein solches Angebot bislang nicht.

Soll tank4swap auch mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet werden?

Ja, für die intelligente Zusammenführung von Angebot und Nachfrage. So kann KI z.B. zehn angebotene Isotanks automatisch auf drei Anbieter mit weniger Bedarf in der gleichen Region aufteilen. Das Potenzial ist gross – wie der Markt.

Das Interview führte Christian Doepgen.

 

Mehr zum Thema