News

  • Foto: Swiss Export

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 45945

Schweizer KMU internationaler

Zum 50-Jahr-Jubiläum von Swiss Export. Seit der Gründung 1973 und der Neubenennung 2003 hat Swiss Export als Vertreter der international tätigen Schweizer KMU seine Dienstleistungen ausdifferenziert.


Auf dem kürzlichen Swiss Export-Tag wurde das runde  Jubiläum des Verbands begangen, der als Interessengemeinschaft international exportierender KMU 1973 auf dem Bürgenstock begründet wurde und seit 20 Jahren als Swiss Export firmiert. Das 50-jährige Bestehen verband Präsident Carl Ziegler in Kloten mit dem Hinweis auf die Transformation von Swiss Export «von einer Organisation der KMU-Selbsthilfe zu einem Kompetenzzentrum», und scheute auch die Bezeichnung «grösster privater Exportförderer in der Schweiz» nicht.

Spricht man Geschäftsleiterin Claudia Moerker auf die aktuellen Leitthemen dieser Schweizer KMU an, so stehen «Innovation und Flexibilität, Digitalisierung und Prozesse» im Vordergrund. Einen guten Riecher bewies der Verband damit, das Thema Künstliche Intelligenz (KI) früh auf den Schild gehoben zu haben. Seit November 2022 ist der Chatbot Chat GPT in aller Munde. Der Key Note-Speaker des Swiss Export-Tages, Pascal Kaufmann, stellte die Chancen für den Platz Schweiz und jedes KMU in den Vordergrund. «In Ergänzung zum Menschen kann KI eine Antwort auf den Personalmangel sein», kommentierte Moerker, und wies darauf hin, dass nach Schätzungen der Prof. Miriam Meckel von der HSG die KI etwa 170 000 fehlende Arbeitskräfte auffangen könnte.

Bezüglich des Fachkräftemangels rät der Verband zur Innovation, «weg von starren Karriere-Vorstellungen hin zu Werten und Sinnstiftung», so Moerker. Ein Erfolgsbeispiel lieferte kürzlich der Schweizer Arm des schwedischen Unternehmens Camfil, das mit einer Social Media-Kampagne in zwei Monaten 30 neue Mitarbeiter gewinnen konnte. Moerker: «Die Refokussierung auf Schweizer Qualitäts-Merkmale findet im ganzen deutschsprachigen Raum Echo.»

Daneben steht in den nächsten Jahren in bis zu 30 000 Schweizer KMU die Nachfolge-Frage an. «Wir bringen Akteure zusammen, damit möglichst wenige Firmen aufgeben müssen», erklärt Moerker. So können Anlagestiftungen wie die Renaissance Management mit Beratung und Kapital unterstützen. Als exemplarisch bezeichnet Moerker das Vorgehen von Gabriele Manser, die als Besitzerin der Goba Mineralquelle 2022 ihre Anteile an die Aargauer Pfister-Stiftung verkauft hat.

Der Nachhaltigkeit ein Gesicht geben

Die Feststellung, dass durch neue Regularien wie das Lieferkettengesetz global tätige KMU ihren Platz in der Wertschöpfungskette neu definieren müssen, ist ein weiterer Schritt. Swiss Export liefert dazu das notwendige Instrumentarium mit «Swiss Ecomove», damit die KMU  ihr ESG angehen können. Das Nachhaltigkeitszertifikat «ESG2go» beinhaltet ein Rating für KMU, das vom strategischen Partner UBS unterstützt wird und im ersten Jahr zu Spezialkonditionen zu haben ist. 200 Schweizer Unternehmen sind bereits dabei. Weitere Initiativen wie UBS Helpetica für Freiwilligenarbeit ergänzen das Angebot.

Was erwarten nun die Mitglieder vom Verband in einer Phase, in der  in der Aussenwirtschaft die Bremsspuren der Konjunktur zu spüren sind? «Unsere Befragung bei den Unternehmen läuft derzeit noch», sagt Moerker. Fest steht, dass die Wünsche der Mitglieder an den Verband – Netzwerken, Beratung, Referate und Schulungsangebote – unverändert sind. «Unsere Veranstaltungen sind seit Corona ausgebucht, was für uns heisst, dass wir die aktuellen Themen von Interesse besetzen», sagt Moerker. Immerhin wachse der Verband mit seinen über 500 Mitgliedern in den letzten Jahren p.a. im Schnitt zwischen 5 bis 7%. Das ist der Beleg dafür, dass der Bedarf gegeben ist.


 

Mehr zum Thema