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  • Die Senkung der Emissionen der Schifffahrt ist das Leitmotiv.

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 38459

Beträchtliche Investitionen

Nachhaltigkeit bildete das Kernstück der XXIV. Euromed-Konferenz in Valencia. Technologische Investitionen in neue und bestehende Schiffe sowie intermodale und weitere Strategische Massnahmen standen im Mittelpunkt. Dabei hat die Schifffahrts-Branche nach Geschäftsführer Emanuele Grimaldi alle Möglichkeiten, etwas zu bewirken: «Wir sind nicht das Problem, wir können die Lösung ein.»



 

In Spanien hatte die in Neapel ansässige Grimaldi-Gruppe im April des Jahres das Unternehmen Trasmediterránea übernommen, wovon nicht nur fünf Ro-Pax-Schiffe und zwei Terminals in den Häfen Valencia und Barcelona betroffen waren, sondern auch Niederlassungen auf den Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza.

 

So war es also nur folgerichtig, dass der XXIV. Euromed-Kongress, den Grimaldi ausrichtete, auch in Spanien stattfand. In Valencia unterstrichen die Neapolitaner bei dieser Gelegenheit, dass sie die «lange Tradition der Marke Trasmediterránea respektieren und mit alle Angestellten, Einheiten und gefahrenen Routen» weiterarbeiten wollen. Zudem verkehren inzwischen acht Schiffe unter Grimaldis Flagge regelmässig zwischen dem italienischen Stiefel und der spanischen Faust – und diese Linien werden u.a. auch ökologisch weiterentwickelt.

 

 

Mit Resilienz durch die Krise

Gern gehört hat diese Nachrichten María Pérez Herrero, Sekretärin für öffentliche Arbeiten, Verkehr und nachhaltige Mobilität der Generalitat Valenciana, die die Teilnehmer ebenso persönlich begrüsste wie Riccardo Guariglia, der italienische Botschafter in Spanien.

 

In seiner Einführung ging der Geschäftsführer der Gruppe, Emanuele Grimaldi, auf die Jahre 2020 und 2021 gesamthaft ein – der letzte Kongress war 2020 den Anti-Pandemie-Massnahmen zum Opfer gefallen. Das schwierige Jahr 2020 sei «ohne eine einzige Entlassung und ohne jegliche Subventionen» bewältigt worden, obwohl der Umsatz der Gruppe um ca. 500 Mio. EUR zurückgegangen sei.

 

In 2021 hingegen kündigten alle Anzeichen einen «vernünftigen Profit» an, wenn auch immer noch 300000 Passagiere im Vergleich zu 2019 fehlten. 2021 hingen werde «das Jahr des Containers» sein, so dass u.a. die transatlantische Grimaldi-Linie ACL in diesem Jahr ein Rekordergebnis einfahren dürfte.

 

Es ist offensichtlich, dass Grimaldi diese Jahre für umfassende Investitionen in die ökologische Nachhaltigkeit genutzt hat. Allein in den letzten 24 Monaten stiessen 12 Neubauten zur Flotte und weitere 20 werden bis 2025 ausgeliefert sein. Dazu gehören vier Schiffe der GG5G-Klasse, die im Vergleich zu Vorgängermodellen 50% weniger Emissionen ausstossen, ebenso wie z.B. die neuen Hybrid-Fähren von Finnlines. Auch die sechs neuen Con-Ro-Schiffe, die u.a. 2000 Boxen und 5000 lfm. für rollende Einheiten aufweisen, werden die Emissionen im Vergleich zu den Schiffen der vorherigen Generation um 43% senken. Alternative Treibstoffe wie Ammoniak werden z.B. bei neuen Vielzweck-Fahrzeugtransporten zum Einsatz kommen.

 

 

Die Zukunft ist grün

Diese Flottenerweiterung flankiert ein breites Programm von 220 nachhaltigen Retrofit-Massnahmen für bestehende Schiffe, in die 600 Mio. EUR binnen zwei Jahren investiert werden. Die Bandbreite reicht dabei von Abgasreinigungsfiltern, schonender Silikonfarbe für Rümpfe und Batterien für Elektro-Antrieb in Häfen bis zu verbesserten Antriebssystemen.

 

 

Diskussion internationaler Lösungen

Dass die Grimaldi-Gruppe mit ihrem Engagement nicht allein ist, davon zeugten die Panel-Diskussionen in Valencia. Während u.a. Kurt Bodewig den ökologischen Charakter der Meeresautobahnen betonte, unterstrich Cleopatra Doumbia-Henry, Präsidentin der Weltschifffahrts-Universität in Malmö die Bedeutung der Bildung, gerade auch von Frauen in der Logistik, für die künftige Umsetzung der Nachhaltigskeits-Ziele der IMO. Guido Grimaldi wies auf den Stellenwert der intermodalen Ansätze für nachhaltige Transportstrategien hin, den sich der europäische Verband ALIS auf die Fahnen geschrieben hat.