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  • Die «Boxbay»: Hochregallager der neuen Art. (Foto: DP World)

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 39415

«Den Schritt voraus sein»

Von London Gateway in Grossbritannien bis Jebel Ali in Dubai.


Europa geniesst im globalen Ansatz von DP World vermehrt Interesse, wie u.a. der Ausbau der Aktivitäten in Grossbritannien unter Ernst Schultze, CEO UK, verdeutlicht. Im Herzen der Gruppe in Dubai wiederum lassen sich Zukunftstechnologien wie «Boxbay» oder Cargospeed hautnah erfahren.

Welche Lehren haben Sie aus der Periode der Pandemie-Massnahmen gezogen?
Wir haben viel aus den vergangenen beiden Jahren gelernt und können die Disruptionen der Supply Chain inzwischen weitaus besser abfangen.

Wo haben Sie Prozesse neu aufgesetzt?
Ein Beispiel einer Erfolgsgeschichte ist das Reefer-Angebot, wo wir im Zuge des Brexit eine vermehrte Beschaffung aus dem nichteuropäischen Ausland feststellen. So hat sich in London Gateway die Zahl der Plug-Ins für Reefer innerhalb von zwölf Monaten auf 2500 verdoppelt.

Sie erweitern Ihre Logistikflächen jetzt auch spekulativ...
Das stimmt. In London Gateway haben wir aktuell das zweite Lagerprojekt mit 36000 m² Fläche begonnen. Die Entwicklung der Nachfrage hat unsere Erwartungen übertroffen. Die Auswirkungen des E-Commerce sind weitaus stärker als in 2020. Wir wollen deswegen den entscheidenden Schritt voraus sein und rechtzeitig Kapazitäten aufbauen.

Wie unterschiedlich gestalten sich die beiden grossen Terminals?
Die alte Rechnung, dass das Ganze mehr ist als die Summe der Teile, d.h. 1+1=3, bewahrheitet sich hier. Wir haben bereits 40 Mio. GBP (48 Mio. EUR) in unsere Infrastruktur investiert, um in diesen Zeiten dank der uns zur Verfügung stehenden Flächen die Kapazitäten zu erweitern. An unseren britischen Terminals können wir bei 15,5 m Wassertiefe und 14 Kranen alle Schiffe mit bis zu 24000 TEU Kapazität abfertigen.

Wo stehen Sie bei der Digitalisierung?
Über unsere CNS-Plattform binden wir immer mehr Kunden ein und haben die Anzahl der Aufträge in 2020 nochmals deutlich erhöht.

Ist der Mitarbeitermangel schlagend?
Tatsächlich kann er im Raum London eine Herausforderung sein. Wir setzen neben Umschulungen auch darauf, eine noch attraktivere Marke zu werden und v.a. junge Frauen als Lehrlinge zu gewinnen. Aktuell haben wir in Grossbritannien fast 1200 Mitarbeiter.

Gibt es Bewegung hin zu mehr intermodalen Hinterland-Verbindungen?
Unser Anteil an Schienenfracht von 30% lässt sich nicht über Nacht steigern. Allerdings haben die aktuellen Engpässe die öffentliche Hand aufgeschreckt, so dass mehr Ressourcen für die Schiene zu erwarten sind.

Wo steht der Abfertigungs-Stau?
Wir tun alles, um die Verweildauer der Boxen von derzeit durchschnittlich sieben bis acht Tagen auf die üblichen drei bis vier Tage zu senken, und erhöhen auch deswegen langfristig die Kapazitäten.

Wo steht der Thames Freeport?
Das Gesamtpaket stimmt für uns. Wir haben in den letzten sechs bis neun Monaten viele Nachfragen nach Kapazitäten und Ansiedlungen, auch wegen der dortigen Steuervorteile, und können über die mit uns im Freeport verbundenen Kommunen neue Mitarbeiter rekrutieren. Das Projekt ist gut organisiert und zukunftsträchtig.

 

 

Im Herzen von DP World

Will man es ganz genau wissen, geht man zu den Wurzeln zurück. So geschehen anlässlich der aktuell nachgeholten Weltausstellung 2020 in Dubai, auf der DP World im eigenen Pavillon nicht nur die ersten Schritte in Richtung seines globalen Logistik-Netzwerks, sondern mit Cargospeed und Hyperloop technische Lösungen ab 2024 aufzeigt – einschliesslich der eigenen weltumspannenden Vision einer guten Zukunft.

Im gigantischen Hafenkomplex Jebel Ali, wo 1979 mit dem Bau des ersten Beckens alles begann, läuft im jüngsten Terminal 4 mit derzeit 3,2 Mio. TEU Jahreskapazität die neue «Boxbay» im Pilotbetrieb. Diese Innovation eines Joint Ventures von DP World und der SMS Group zielt darauf ab, Container bis zu elf Stockwerke hoch auf einem Drittel der herkömmlichen Fläche zu lagern und den Umschlag vollautomatisch zu beschleunigen.

 

 

 

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