Singapur visiert Gdansk an
PSA International will sich am Kauf des grössten Containerterminals in Polen beteiligen. Dieser hält eine wichtige Position als Gateway für Polen und Zentralosteuropa.
Die in Singapur ansässige international tätige Hafenbetreiberin PSA International hat mit dem polnischen Entwicklungsfonds und dem IFM Global Infrastructure Fund (GIF) vereinbart, gemeinsam DCT Gdansk, den grössten Tiefwasser-Containerterminal in Polen, zu erwerben. Dessen Aktien würden von Macquarie Infrastructure and Real Assets (Mira) zu einem Verkaufspreis von rund 1,17 Mrd. EUR veräussert.
Mit einer Kailänge von 1306 m und einer maximalen Tiefe von 17 m ist Gdansk der einzige Terminal in der Ostsee, der die derzeit weltweit grössten Containerschiffe (ULCV) mit einer Kapazität von bis zu 23 000 TEU abfertigen kann. Nicht zuletzt dank dieser Eigenschaften habe der ganzjährig eisfreie Hafen die Aufteilung der wichtigen Schifffahrtsverbindung zwischen Asien und Europa in die beiden Routen Asien–Nordwesteuropa und Asien–Ostsee eingeleitet, heisst es bei PSA.
In Gdansk wurde nach einer bedeutenden Kapitalerhöhung die Kapazität 2016 mit einem zweiten Liegeplatz verdoppelt. Die Menge der abgefertigten Container hat sich seither ständig erhöht und erreichte 2018 ein Jahresvolumen von 1,9 Mio. TEU. Heute ist Gdansk unter den 15 grössten Containerhäfen des Kontinents zu finden, wobei er polnische Importe und Exporte sowie Umladung und Transitverkehre abfertigt.
Weiteres Wachstum ist geplant
Wegen des konstant wachsenden Handels und den damit zunehmenden Verkehrsströmen wollen die Käufer die Möglichkeiten für eine weitere Expansion und Kapazitätserhöhung ausloten, heisst es bei PSA und ihren Partnern. «DCT Gdansk ist die erste Investition, die PSA in Osteuropa tätigt», erklärte Tan Chong Meng, Gruppen-CEO von PSA International. «Wir freuen uns, eng mit unseren Partnern PFR und IFM zusammenzuarbeiten, um die Position von Gdansk als beliebtestem Hafen für Polen und die Ostsee weiter zu entwickeln. Durch den Einsatz unseres globalen Netzwerkes wird PSA mit Schifffahrtslinien, Logistikunternehmen und Ladungseignern zusammenarbeiten. Damit wollen wir effizientere sowie flexiblere und sichere Lieferkettenlösungen für die Region anbieten», ergänzte er.
Paweł Borys, CEO vom polnischen Entwicklungsfonds, fügte hinzu: «Mit dem Kauf des Hafens wird die einzigartige Kombination von lokalen und internationalen Interessen erreicht. Das Betriebs-Know-how von PSA wird zudem der Weiterentwicklung von DCT dienen. Damit soll auch das wirtschaftliche Wachstum von Polen und Zentral- und Osteuropas genutzt werden.» Kyle Mangini, globaler Leiter der Infrastrukturen bei IFM, zeigte sich ebenfalls zufrieden über die weitere Zusammenarbeit mit PSA, die erlaube, die bestehende Präsenz seines Unternehmens in Polen weiter zu festigen.