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  • Foto: Flughafen Quito

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 42439

Neuwahl in Südamerika

Quito statt Santiago. Kalitta Air hat einen neuen Dienst zwischen Miami und Quito eingeführt. Trotz direkter Wettbewerber sieht die aufstrebende Frachtfluglinie aus Michigan in der Hauptstadt Ecuadors eine Alternative zu weniger gewinnbringenden Standorten Lateinamerikas.


Kalitta Air weiss, was sie tut. Das bei seiner Gründung im Jahr 2000 drei B747-Frachter zählende Luftfahrtunternehmen liegt heute mit 24 B747-400F und acht B767-300F an 13. Stelle der weltweiten Kapazitätsanbieter (vgl. ITJ 39-40/2022, S. 23). Neu bedient nun eine seiner B747F mit einem Fassungsvermögen von 100 t zweimal wöchentlich die Strecke zwischen Miami und Quito.

«So unterstützt Kalitta die wachsenden Volumina Ecuadors bei Warenexporten und -importen in die und aus den USA», erläutert Diego Iñiguez, CEO von Kalitta-GSA Choice Cargo.

Der Entscheidung, in Ecuador tätig zu werden, gingen Marktstudien von Choice Cargo voraus. Diese berücksichtigten die Hauptnachfragesaison für heimische Produkte. «Der Blumensektor, unser wichtigstes Ausfuhrsegment, verzeichnet deutliche Anstiege», erklärt Ramón Miró, Präsident und CEO von Quiport, der Betriebsgesellschaft des Flughafens von Quito.

Konsolidierung bis St. Valentinstag

In seinen Augen ist der Zeitpunkt der Aufnahme des neuen Dienstes optimal, da die verbleibenden Monate des Jahres dazu dienen würden, den Betrieb bis zum Beginn der nächsten Hochsaison Mitte Januar 2023 zu konsolidieren. Sollte dieses Geschäft wieder besondere Blüten treiben, kann Kalitta sogar weitere B747-Flüge programmieren.

Doch auch die saisonunabhängige Warenmenge auf der Strecke scheint den Einsatz des Grossfaumfrachters zu rechtfertigen. Offenbar hat die Exportwirtschaft des kleinen Landes im Nordwesten Südamerikas das ganze Jahr über mehr zu bieten als Schnittblumen, deren Qualität international geschätzt wird.

Konzentration in Miami

Laut lokalen Spediteuren liegt ein weiterer wichtiger Beweggrund für den neuen Dienst jenseits Ecuadors. Demnach herrschten derzeit Überkapazitäten in Santiago de Chile, was zu einem Einbruch der Raten geführt habe.

Dass das Kalitta auf absehbare Zeit in Quito nicht befürchtet, legt ihr Markteintritt nahe, obwohl erst seit Ende Juli Luftfrachtgrosshändler Solent Air dieselbe Route mit einer B747F von Skylease ebenfalls zwei Mal pro Woche bedient (vgl. ITJ 31-35/2022, S. 13). Ein weiterer traditioneller Regionalkonkurrent ist ausserdem Martinair.

 

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