Weltweit auf Investorenfang
Die Logistik ist der Schlüssel zum Erfolg des Projekts. Das Team um S.E. Ahmad Al-Sayed, Staatsminister und Vorsitzender der Qatar Free Zones Authority (QFZA), sucht Investoren aus allen Schlüsselindustrien. In München erläuterte Al-Sayed dem ITJ, welche Schwerpunkte die QFZA bis 2020 verfolgt, welche Vorteile die Investoren geniessen und wie qualifiziertes Personal vor Ort herangebildet wird.
Herr Al-Sayed, als ehemaliger CEO des Qatar Investment Fund und u.a. Mitglied des Aufsichtsrats von Volkswagen und Vorstand der Qatar National Bank kennen Sie die internationale Szene der Investoren genau. Wie werden die Freihandelszonen in Katar wahrgenommen?
Das Potenzial wird gesehen – schliesslich entstehen in Katar zwei neue Freihandelszonen in einer Region, von der aus bis zu 2 Mrd. Konsumenten, u.a. in der Türkei, Iran, Irak und Ostafrika, gut erreichbar sind. Die Lage stimmt also.
Katar ist weit über diese Schlüsselindustrie hinaus an Unternehmen in Deutschland und den deutschsprachigen Ländern interessiert und hat hier bereits investiert. In dieser Region haben wir mit unserer Roadshow begonnen und knüpfen seitdem – wie hier in München – viele neue Kontakte.
Scheich Abdullah bin Nasser bin Khalifa Al Thani, Premierminister von Katar, hat kürzlich ein rechtlich stabiles Umfeld als wichtigsten Faktor bezeichnet, um ein stabiles Investitionsklima zu schaffen...
Hier sprechen wir von einem der grossen Trümpfe, den die QFZA zu bieten hat. Die Rechtssicherheit für Investoren ist in Katar traditionell gewährleistet. Das ist aber nur eine Voraussetzung – die katarische Regierung investiert 11 Mrd. EUR in die Zonen beim Flughafen Doha und im Hafen Hamad, u.a. auch in den neuen Hafen- und Marinecluster Marsa in der Freizone Umm Alhou.
Welche Segmente stehen im Mittelpunkt?
Wir bauen vier Sektoren parallel auf, d.h. neben der Logistik Pharma, Lebensmittel & Getränke sowie Chemie. Das Gesamtportfolio ist noch erheblich breiter.
Wie soll sich QFZA bis 2020 entwickeln?
Die Investorenbasis muss in diesem Zeitraum ausgebaut sein, wobei wir auf Qualität, nicht auf Quantität setzen. Eine Importregion wie Katar strebt eine nachhaltige Entwicklung an, d.h. auch produzierende Industrien, die einen lokalen Beschäftigungseffekt haben und u.a. die Paarigkeit der künftigen Verkehre ermöglicht. Wir sind sicher, bis 2020 Phase Eins erfolgreich abzuschliessen und die ausgewiesenen Flächen vermarktet zu haben.
Welche Erfahrungen haben Sie mit den Investoren aus China gemacht?
Wir haben v.a. mit den grossen Handelsgesellschaften erfreuliche Ergebnisse erzielt, so dass wir unserem Vorhaben einer international breit gefächerten Investorenschar näher gekommen sind.
Wie gehen Sie die Qualifikation der lokalen Mitarbeiter für Investoren an?
Wir verfügen in Katar über 13 höhere Schulen, die z.T. in Kooperation mit der US-amerikanischen Cornell oder der Technischen Universität München arbeiten. Das Ausbildungsniveau ist hoch.
Wie ordnen Sie selbst Ihre Tätigkeit ein?
Es ist mir eine Ehre, meinem Land bei diesem Vorhaben dienen zu können.