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  • Durban, der führende südafrikanische Frachthafen.

Von: Jutta Iten


Artikel Nummer: 28884

Südafrika holt auf

Die Internationalisierung erfordert verbesserte Infrastrukturen in Häfen und ihre Überlandverkehre. Das erzeugt in Südafrika, dem diesjährigen Austragungsort des Fiata-Weltkongresses, ein veritables Shakeup des Hafen-/Logistiksektors.


 

In Südafrika wächst die Bereitschaft, die nationalen organisatorischen Strukturen zu verbessern, nicht zuletzt wegen der Zunahme von ausländischen, insbesondere auch chinesischen Investitionen. Damit sollen vor allem auch die Verbindungen zu den Herkunftsländern der Investoren und somit der Handel zwischen den involvierten Ländern wachsen.

 

Nach Meinung vieler an der Logistikkette Beteiligten klappt das aber nur, wenn insbesondere eine gewisse Standardisierung der Infrastrukturen von Häfen und Landverbindungen geschaffen wird. Immerhin wird auf internationaler Ebene mengenmässig immer noch 80% und wertmässig 70% der Güter auf dem Seeweg befördert.

 

Eine entscheidende Rolle bei der Organisation der südafrikanischen Häfen spielt die staatliche Transnet National Ports Authority (TNPA), eine Division der Transnet Ltd. Sie kontrolliert und leitet alle acht kommerziellen Häfen entlang der rund 3000 km langen Küstenlinie des Landes. Dabei handelt es sich um Richards Bay, Durban, East London, Ngqura, Port Elizabeth, Mossel Bay, Kapstadt und Saldanha. Am südlichsten Teil des afrikanischen Kontinents gelegen, sind diese bestens geeignet, östliche und westliche Destinationen zu bedienen. Der Grossteil der Im- und Exporte im Verkehr mit Südafrika nimmt denn auch seinen Weg über diese Häfen.

 

 

Zukunftspläne für Durban

Im subsaharischen Südafrika wird Durban, einer der Häfen von TNPA (neben Abidjan, Elfenbeinküste, und Mombasa, Kenia), als besonders wichtiger Platz in dieser Region hervorgehoben. Gemäss einem von PricewaterhouseCoopers (PwC) veröffentlichten Bericht soll Durban wegen seiner zahlreichen Luftverbindungen sowie der Nähe zu Autobahnen und ausgedehnten Internet-Netzen sowie einem grossen Hinterland besonders interessant sein. Erwähnt werden in diesem Bericht zudem als gros­se Massenguthäfen in diesem Gebiet Saldanha, Richards Bay sowie Kapstadt.

 

 

Container versus Massengut

Das Potenzial von Durban sei nur bis zu 75% ausgeschöpft, heisst es weiter in der Studie. Einer der Gründe liege darin, dass die subsaharischen Länder vor allem containerisierte Güter importieren, während Exporte mehrheitlich aus Massengütern bestehen. Dadurch werden wiederum viele leere Container zurück an ihre Ursprungs- häfen geschickt. Dies wirkt sich negativ auf die verfügbaren Kapazitäten der involvierten Häfen und auf höhere Logistikkosten der Sendungen aus. Daher will PwC die Regierung in Südafrika überzeugen, ihre Exportstrategie zu überdenken und vermehrt höherwertige Güter auszuführen. Ausserdem seien Investitionen in eine bessere Infrastruktur und entsprechendes Equipment vonnöten. PwC verweist darauf, dass Transnet bereits eine Reihe von Investitionen vorgenommen hat, so in Instandhaltungskosten und Ankäufe von Kranen, Kippern und Baggern sowie modernen Lokomotiven.

 

 

Neue Helikopter

Darüber hinaus bleibe für den südafrikanischen Staat die Wichtigkeit der Sicherheit in seinen Umschlagplätzen unverändert von grösster Bedeutung, sind die Verantwortlichen überzeugt. TNPA hat daher in zwei neue, von der italienischen Firma Leonardo hergestellte und für insgesamt 250 Mio. ZAR (rund 15 Mio. Euro) erworbene Hafenhelikopter vom Typ AW109 SP investiert. Sie wurden am 31. August 2019 in Durban und Richards Bay in Betrieb genommen. Die Hubschrauber werden für den Transport von Piloten benutzt, um Schiffe sicher und effizient zu navigieren und haben ältere Modelle ersetzt, die zeitgleich aus dem Dienst genommen wurden.

 

 

Eines von drei Ländern weltweit

Damit soll der Betrieb in den Häfen weiter verbessert und garantiert werden, erklärte Acting Chief Executive Nozipho Mdawe. Bisher werden nur in diesen beiden Häfen von TNPA Hubschrauber eingesetzt. Neu wird der Hafen Kapstadt dazukommen, wo ab 2022 der erste Helikopter verkehren soll. Auch dieser Entscheidung gingen entsprechende Studien voraus, die auch hier die Nützlichkeit der Hubschrauber, vor allem bei unwirtlichen Wetterbedingungen, bewiesen.

 

Damit sei Südafrika eines von nur drei Ländern weltweit, die diesen effizienten Dienst für den Transport von Piloten per Helikopter anbieten. Innerhalb des Lieferprogramms weist der Hersteller darauf hin, dass in der Folgezeit sozialökonomische Vorteile innerhalb Südafrikas entstehen werden, wie Möglichkeiten für neue Jobs, Bereitstellung von lokalen Ersatzteilen etc.  

 

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