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  • Ohne S-Bahn freie Fahrt für mehr Güterzüge.

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 34177

Die Güterbahn gewinnt

Das Fürstentum Liechtenstein ist wie viele Regionen Europas vom Stau auf den Strassen geplagt, die auch den Güterverkehr betreffen. Neben «intelligenten Strassen» soll künftig auch die Bahn mehr leisten. Die ÖBB führt deutlich mehr Güterzüge auf die Strecke.




Der Ausblick im Statusbericht zum Mobilitätskonzept des Fürstentums Liechtenstein von 2016 reichte bis 2020 – und sollte als Basis für eine neue Strategie bis 2040 dienen. Wie ist also der Stand?
Grundsätzlich stösst das Verkehrssystem in Liechtenstein wie in vielen Regionen Europas an seine Grenzen. Sowohl die Veränderung von Prozessen wie Just-in-time-Produktion des traditionell starken Industriesektors Liechtensteins haben Einfluss auf den Güterverkehr als auch der immer dichtere Strassenverkehr. Obwohl das Bevölkerungswachstum seit 1990 fasst zum Stillstand gekommen ist, stieg die Zahl der Arbeitsplätze bis Ende 2014 auf 37 000 – so viele, wie das Fürstentum Einwohner hat.


Hingegen wurde seit 50 Jahren das Strassennetz aus 124 km Land- sowie 290 km auch von Lkw benutzbare Gemeindestras-sen nicht nennenswert erweitert. Gerade die Rheinübergänge bilden Engpässe, überlastet sind häufig die Rheinbrücken Haag–Bendern und Sevelen–Vaduz. Hier wollen die Planer mit einer «intelligenten Mittelspur» Abhilfe schaffen.


Immerhin trägt auch der Strassengüterverkehr mit der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) zu den Staatseinnahmenaus dem Strassen- verkehr von 42,9 Mio. CHF seinen Teil bei.
Die Schiene kommt


Wie überall soll in Liechtenstein die Bahn aufgewertet werden. Es gab jedoch Ende August ein klares Nein der Bevölkerung für den Verpflichtungskredit von 71,3 Mio. CHF für die Erneuerung der S-Bahn zwischen Feldkirch und Buchs, der einzigen Eisenbahnlinie im Fürstentum. Der Güterverkehr profitiert von diesem Status Quo im Personenverkehr, denn die ÖBB, die die Eisenbahninfrastruktur besitzt und betreibt, wird diese Lücke nun nutzen.


Statt bisher 17 sollen künftig bis zu 41 Güterzüge am Tag auf der Strecke verkehren. ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair sprach von «freien Kapazitäten für die Güter­­ver­kehrsrelationen Öster­reich–Schweiz, Schweiz–Deutschland, aber auch Norditalien und Südwestdeutschland über Brenner und Buchs.» Für einmal siegt der Fracht- über den Passagierverkehr.    


 

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