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  • Fernöstliche Werften sind ausgelastet. (Foto: Hyundai Heavy Industries)

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 40663

Profite fliessen in Neubauten

Hohe Investitionen in die Flotte.


Die Nachfrage nach Schiffsraum hat die grossen Werften in Südkorea und China längst erreicht. Auch eine Marktberuhigung dürfte am aktuellen Preistrend wenig ändern.

Nach der Statistik von Clarksons Research entwickeln sich die Preise im Schiffbausektor unverändert nach oben. Vom absoluten Tief im November 2020 haben sie sich heute um bis zu 25% verteuert. Das sei der höchste Preisanstieg seit dem Jahr 2005, liess das Londoner Unternehmen verlauten. Für höhere Schiffspreise muss man bis zu den Tagen vor der Finanzkrise im Jahr 2009 zurückgehen. Die Teuerung im Rohstoff- und Energiesektor spricht darüber hinaus nicht für eine schnelle Abkühlung des Marktes.

Der Preisauftrieb könnte sich noch beschleunigen

Containerschiffe befinden sich an der Spitze der Preisspirale. Ein 15’500-TEU-Schiff kostet aktuell 50% mehr als zu Jahresbeginn 2021. Die populären LNG-Tanker halten sich mit ca. 18% Preisaufschlag im Rahmen, während andere Tanker im Bau um bis zu ein Drittel teurer geworden sind.

Auch der Stahlpreis ist ein Kostentreiber – chinesischer Stahl kostete zuletzt mehr als 800 USD pro Tonne, was einem Preisanstieg von 250 USD in den letzten 24 Monaten entspricht. Obwohl Clarksons in diesem Jahr aufgrund höherer Preise, längerer Lieferzeiten und Ungewissheit in Bezug auf die künftig präferierten Kraftstoffe mit niedrigeren Auftragsvolumina rechnet, könnte der Inflationsdruck auf die Werftkosten die Preise noch weiter nach oben treiben, sagen die Analysten.

Viele Werften buchen jetzt Bauplätze für neue Einheiten bis zum Jahr 2025, während einzig die Reeder von LNG-Tankern Verträge bereits für 2026 anstreben. Clarksons schätzt die Auslastung der Werften derzeit auf 2,9 Jahre, gegenüber 2,4 Jahren im November 2019.

Auch ohne die heutigen Inflationstendenzen besteht aber kein Zweifel daran, dass die Schiffe von morgen über die genannten Trends hinaus aufgrund des Einsatzes energiesparender Technologien teurer als ihre Vorgänger sein werden.

 

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