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  • Fotos: Ilmac / PLD; BPL; LPL

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 46500

Die Pharmalogistik lädt nach Basel

Es ist bereits die 4. Ausgabe der Pharma Logistics Days (PLD), die am Standort Basel dieses Mal am 27. und 28. September 2023 stattfinden wird. Als Bestandteil der Ilmac, dem Branchenevent für Chemie- und Life Science in der Schweiz, bieten die 4. PLD den Besuchern ein weit gefächertes zweitägiges Programm mit Vorträgen, Logistiklösungen und Networking. Mit zentralen Organisatoren, so u.a. Gian Carlo Alessi von LPL Lamprecht Pharma Logistics, Urs Suter von BPL Biotech & Pharma Logistics sowie Céline Futterknecht, Brand Director Ilmac (Life Sciences) MCH Group, sprach Christian Doepgen vom ITJ im Ausblick auf die Veranstaltung.


Frau Futterknecht, welchen Stellenwert hat die Logistik für die beiden grossen Branchen Chemie und Life Sciences?

Die Pharmalogistik spielt eine entscheidende Rolle im Bereich der Chemie und Life Sciences. Sie ist von entscheidender Bedeutung für den sicheren und effizienten Transport von hochsensiblen Substanzen und Produkten.

Durch die Pharmalogistik wird gewährleistet, dass Medikamente, Chemikalien und andere lebenswichtige Materialien unter optimalen Bedingungen gelagert, transportiert und verteilt werden. Sie trägt somit massgeblich zur Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit von Produkten bei und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette in diesen Branchen.


Herr Suter, sind dem Wachstum der Pharmalogistik überhaupt Grenzen gesetzt? Wird mit der Nachfrage auch die Zahl der Logistik-Player weiter steigen?

Aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahre, gehe ich davon aus, dass die Zahl der Pharma-Logistiker in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Jedoch wird dieses Wachstum nicht nur der Dynamik im Pharmabereich zugeschrieben, sondern auch zusätzlichen Geschäftsfeldern im Healthcare Sektor, wie die «Cannabis»-Logistik oder auch mehr und mehr Produkten aus dem Medical Device Bereich. Nicht zu vergessen, dass auch Firmen ihre temperatursensitiven Produkte nach den GDP-Regulatorien versenden möchten, obwohl diese noch nicht den GDP-Regulatorien unterstehen.

Trotz dieser aussichtsvollen Entwicklung und denkbaren Wachstums wird die Pharmalogistik / Pharmadistribution weiterhin eine grosse Herausforderung darstellen, da jede Region unterschiedliche Marktrisiken und -problemstellungen aufweist. Basierend auf diesen Herausforderungen und dem zu erwartenden Wachstum gilt es eine detaillierte Analyse vorzunehmen, um den passenden und «konformen» Pharma-Logistiker zu erkennen.


Herr Alessi, welchen Weg haben die Pharma Logistics Days bis zum aktuellen Format genommen?

Die Idee zu dieser Fachmesse ist bei Urs Suter (dazumal Geschäftsführer der Lamprecht Pharma Logistics) entstanden. Er war immer der Meinung, dass die «Pharma» in Basel zu Hause ist und somit Basel als Veranstaltungsort einer Fachmesse in Frage kommen sollte. So entstand auch dann die Idee einer eintägigen Hausmesse im 2018 auf dem Areal der Lamprecht Pharma Logistics in Pratteln. Einer der Besucher war der Veranstalter der Ilmac, und somit entstand der Pharma Logistics Day 2019 (eine eintägige Parallelveranstaltung zur Ilmac).

Im Jahr 2021 wurden daraus die Pharma Logistics Days (eine zweitägige Veranstaltung) und dieses Jahr erfolgt während zwei Tagen nun die 4. Auflage der Pharma Logistics Days als Sonderschau bei Ilmac. Aufgrund der Entwicklung sahen wir, dass es Zeit wurde, die PLD auf ein nächstes Niveau zu bringen. Entsprechend werden die Pharma Logistics Days neu durch die Messe Basel organisiert, mit Unterstützung eines vierköpfigen Komitees aus der Pharmalogistik-Branche.


Frau Futterknecht, welche Vorteile bietet der Platz Basel für die 4. PLD?

Besonders im Bereich der Pharmalogistik nimmt Basel eine herausragende Stellung ein. Mit renommierten Pharmaunternehmen und Forschungseinrichtungen ist die Stadt ein wichtiger Standort für die Produktion und den Transport von pharmazeutischen Produkten. Die strengen Anforderungen an die Lagerung und den Transport von sensiblen Medikamenten werden durch spezialisierte Logistikunternehmen erfüllt.

Der Messestandort Basel spiegelt den Chemie- und Life Science inkl. Logistikmarkt der Schweiz bei Ilmac und den Pharma Logistics Days wider. Wir freuen uns auf die 400 Aussteller und erwarten über 10’000 Besucher!


Herr Suter, die Anforderungen an die Pharmalogistik steigen stetig. Wie kann sich der Fachbesucher von der Professionalität der Anbieter überzeugen?

Alle Aussteller sind auf ihrem Fachgebiet der Pharmalogistik Spezialisten und bestens verankert. Die Aussteller der Pharma Logistics Days leben diese nicht als Verkaufsmesse, sondern als eine moderne Kommunikations- und Wissenstransferplattform. Um sich von der Professionalität der Anbieter zu überzeugen, empfehle ich jedem Besucher das persönliche Gespräch vor Ort.


Herr Alessi, welchem aktuellen Schwerpunkt in der Pharmalogistik schenken Sie derzeit die grösste Aufmerksamkeit?

Das Thema Nachhaltigkeit. Dieses ist definitiv überall angekommen und wird mehr und mehr fester Bestandteil bzw. Entscheidungskriterium, z.B. bei Ausschreibungen, werden.

Hierbei ist es wichtig, dass auch die Bereitschaft da ist, Kosten zu akzeptieren und diese entsprechend fair zu verteilen. Optimierungspotential gibt es in verschiedenen Bereichen, und ich bin zuversichtlich, dass hier noch einiges gehen wird.


Frau Futterknecht, welche Erwartungen haben Sie an die Pharma Logistics Days als Teil der Ilmac?

Die Pharma Logistics Days sind seit 2019 ein integraler Bestandteil der Ilmac und werden dieses Jahr ein sehr erfolgreiches Format für Aussteller und Besucher sein. Wir haben das Konzept zum Vorteil der Besucher geändert, sodass diese nun keinen separaten Eintritt für die Pharma Logistics Days zahlen müssen.

Stattdessen können Sie mit einem Ticket sowohl zur Ilmac als auch am 27. und 28. September die Pharma Logistics Days besuchen. Durch die Verstärkung des erweiterten Komitees können wir den Event noch weiter und erfolgreicher ausbauen. Mit dem erweiterten Format möchten wir eine grössere Community erreichen, welche einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, nachhaltige Lösungen und Produkte für die Zukunft zu entwickeln. Beide Events sollen vor allem ein Treffpunkt sein, welche die Branchen Chemie, Life Sciences und Pharmalogistik verbindet und deren Geschäftsideen fördert.


Herr Suter, wie kann ich mich am besten auf meinen Besuch des Events vorbereiten, so dass ich möglichst viele Eindrücke mitnehme?

Die Ausstellerliste ist publiziert, das Konferenzprogramm ist ebenfalls auf der Website aufgeführt (s. auch S. 8-9). Es sind alle Bereiche der Pharma-Supply-Chain an den Pharma Logistics Days abgedeckt, so kann der Besucher gezielt für seine eigenen Anliegen die nötigen Informationen einholen. Oder sich auch in gewissen Bereichen weiterbilden. Wichtig ist, dass der Besucher sich im Vorfeld «seine» Fragen oder «seine» Anliegen definiert und im Vorfeld das Conference Programm studiert.


Herr Alessi, welche Key Player konnte das gesamte Team der Organisatoren für die Veranstaltung gewinnen?

Wir sind froh, dass grundsätzlich Player aus den verschiedenen Bereichen an der Messe präsent sein werden, wie z.B. Fluggesellschaften, Lkw-Unternehmen, aus dem Bereich Verpackungen, Logistikunternehmen mit Schwerpunkten auf Transporte oder Contract Logistics oder Anbieter im Bereich Container. Im Prinzip ist die gesamte Supply Chain an einem Ort abgebildet. Wer diese sind, kann dem Ausstellerverzeichnis dieses Messe-Specials (S. 8) entnommen werden.


Interview: Christian Doepgen, ITJ-Chefredaktor.



 

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