Perlen im Pazifik?
Seit 1958 hat sich der Carrier Matson mit seinen Containerdiensten von der US-Westküste nach Hawaii, Alaska sowie pazifischen Inseln als Nischenplayer durchgesetzt. 2018 haben aber vor allem seine kalifornisch-chinesischen Dienste das Ergebnis verbessert.
Das im Jahr 1882 gegründete maritime Traditionsunternehmen Matson, das sich auf Verkehre von der US-Westküste zu den Pazifikinseln wie Hawaii und Guam sowie Alaska spezialisiert hat, legte für 2018 eine gemischte Bilanz vor. Der Nettogewinn von 109 Mio. USD lag um 53% unter Vorjahr (232 Mio. USD). Ein steuerlicher Sondereffekt verbesserte jedoch das Ergebnis um stattliche 155 Mio. USD. Der konsolidierte Umsatz des Gesamtjahres 2018 fiel mit 2,2 Mrd. USD höher aus, nach knapp 2,1 Mrd. USD im Vorjahr.
Auslandsmärkte im Wandel
In einer Reihe von Auslandsmärkten konnte Matson im abgelaufenen Jahr punkten. So verzeichnete der börsenkotierte Carrier in China nach eigenen Worten 2018 «eine aussergewöhnlich starke Leistung» – das Containervolumen des Unternehmens legte im Q4/2018 um 3,8% gegenüber Vorjahr zu. In einem traditionell nicht so starken Zeitraum befeuerte die Befürchtung erhöhter Zölle die Nachfrage. Auch die durchschnittlichen Frachtraten lagen über denen des Q4/2017. Für 2019 dämpft das Unternehmen allerdings die Erwartungen.
In Guam haben zuletzt Hilfsgüter nach Taifunen das Containervolumen ansteigen lassen. Im Q4/2018 lag man 10,6% über Vorjahresniveau. 2019 erwartet das Unternehmen aufgrund des ausgeprägten Wettbewerbs leicht geringere Volumina. Auch in Alaska kam es zum Jahresende zu einem Aufschwung. Die Volumina lagen im 4Q/2018 um 4,2% über dem Vorjahreswert. Die sich verbessernden wirtschaftlichen Bedingungen in Alaska und höhere Volumina in südlicher Richtung aufgrund höherer Ernteerträge bei Meeresfrüchten wecken Zuversicht. Die Verkehre von und nach Hawaii hingegen werden auf bzw. knapp unter dem Niveau des Jahres 2017 erwartet.
Neue Verkehre und hohe Erwartungen
Der USP von Matson besteht in der Abdeckung seines Netzwerks im Pazifik. Auch aus diesem Grund hatte das Unternehmen Ende 2018 einen neuen Dienst zu den Marshall-Inseln eingeführt, der alle drei Haupthäfen der Region anläuft. Die Verkehre mit China wurden, seit dem die Zusammenarbeit mit APL nicht mehr besteht, weiter konsequent ausgebaut.
Daneben ist Matson seine Diversifikations-Strategie im letzten Jahr zugute gekommen. Der seit 2017 im Joint Venture mit SSA Marine aus Seattle betriebene Tacoma Terminal, nach dem Abgang von APM mit dem Kürzel SSAT bezeichnet, lag nahezu auf der Höhe der Einnahmen des Vorjahres. Das Umschlagsvolumen hat im Jahr 2018 zugelegt.
Nach Abschluss des dritten Quartals hatte Matson seine Erwartungen für das Gesamtjahr 2018 angehoben, aber nicht ganz erfüllt. Für 2019 hofft man nun, die Resultate durch ein im Vorjahr angelaufenes Sale- und Leaseback-Verfahren von Schiffen zu verbessern.