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  • Foto: Scortrans

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 43414

Beobachten und handeln

Im Gespräch mit Manuel Scortegagna von Scortrans. Für den 1989 in Vicenza gegründeten Logistikdienstleister Scortrans steht der Mensch im Mittelpunkt. Das macht der geschäftsführende Direktor im ITJ-Gespräch deutlich.


Herr Scortegagna, wie war das zu Ende gehende Jahr für Ihre Firma? Haben Sie Ihre Ziele erreicht?

2022 werden die Zahlen des Vorjahres erneut verbessert, und bei Scortrans erfüllen wir die Ziele, die wir uns gesetzt haben, nach besten Kräften. Es ist aber zu beachten, dass der anhaltende Anstieg der direkten und allgemeinen Kosten gerade in letzter Zeit die Produktion und Auftragsleistung einiger unserer Kunden zu verlangsamen scheint, was sich auf unsere Transportleistung auswirkt. Das muss in den nächsten Monaten besonders beobachtet werden.

Vor einem Jahr sprachen Sie von geplanten Investitionen in den Zoll- und Logistiksektor (ITJ 49-52/2021, S. 26). Inwiefern wurden diese verwirklicht?

Wie in unseren Entwicklungsprojekten vorgesehen, haben wir auch in diesem Jahr unsere Zollabteilung weiter strukturiert, indem wir unsere Lagerflächen ausgebaut haben. So wollen wir der wachsenden Nachfrage nach Import- und Lagerdienstleistungen aus Ländern, die nicht zum EWR gehören, für die Warenbeschaffung gerecht werden.

So viel zu den Gütern – und der Mensch?

Ein weiteres für 2022 gesetztes Ziel war die Erweiterung der Büros und die Schaffung eines neuen und strukturierteren Bereiches mit Services und Komfort für die Fahrer während ihres Ladestopps. Wir sind überzeugt, dass ihnen sehr geholfen ist, wenn sie nach ihrer harten Arbeit eine Entspannungszone mit sauberen Duschen und einen gut gefüllten Snackbereich vorfinden.

Wie geht Scortrans mit den aktuellen Krisen um?

In der postpandemischen Periode sind die zu transportierenden Warenmengen erheblich gewachsen, während der aktuelle Krieg zwischen Russland und der Ukraine aufgrund des Mangels an ukrainischen Fahrern unserer Branche in Europa von Anfang an erhebliche Unannehmlichkeiten bereitet hat. Darüber hinaus waren die Warenströme Schwankungen ausgesetzt, und es war notwendig, alternative Transitwege zu finden, die komplexer und teurer sind.

Was erwarten Sie von der neuen italienischen Regierung für das Logistikgewerbe?

Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat Italien eine Premierministerin. Wir werden sehen, welche Neuigkeiten und Änderungen im Vergleich zu den vorangegangenen Regierungen zu erwarten sind.
Was wollen Sie selber für die Branche tun, nachdem Sie im Juli zu einem Vizepräsidenten von Fedespedi gewählt worden sind?

Ich habe viele Projekte im Kopf: Zu den wichtigsten zählt die Entwicklung der digitalen Technologie, insbesondere im Hinblick auf die Verbesserung der Rückverfolgbarkeit von Waren durch die Anwendung des zukünftigen E-CMR. Ein weiterer Aspekt, auf den ich besonders aufmerksam machen möchte, ist die Nachhaltigkeit im Verkehrsbereich. Darüber habe ich z.B. auf der Green Logistics Expo im Oktober in Padua gesprochen.

Was sind Ihre Zukunftsaussichten?

Wir wollen unser Dienstleistungsangebot durch einige neue Netzwerkpartnerschaften weiter verbessern. Dabei gilt es, den allgemeinen Kostenanstieg und die  Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Situation in Europa zu beobachten und dann die nächsten Schritte abzuwägen.

 

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