Neat-Effekt ist kleiner als erwartet
Der Schweizer Intermodal-Logistiker kann seine Produktivität aufgrund des Gotthard-Basistunnels nicht so stark steigern, wie erwartet. Verringerte Bundesgelder sollen deshalb bis ins Jahr 2030 fliessen.
Der intermodale Netzwerkbetreiber Hupac hat eigentlich ein gutes Geschäftsjahr 2018 hinter sich. Der Umsatz stieg um 19,4% auf 580 Mio. CHF und das Volumen betrug 926 000 Strassensendungen, die auf der Schiene transportiert wurden – ein Plus von 21,4%. Ein Teil des Zuwachses ist zwar auf die Übernahme von ERS Railways und Rückgewinnung der Rastatt-Verluste zurückzuführen, dennoch ist Hupac mit dem Ergebnis zufrieden.
Besonders das Segment des alpenquerenden Verkehrs lief rund. Bereinigt um den Rastatt-Effekt, legten die Volumen um 8% zu. Eine Voraussetzung für den Erfolg des alpenquerenden Schienengüterverkehrs war die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Jahr 2016. Allerdings fällt die Produktivitätssteigerung gemäss Hupac tiefer aus als erwartet.
Hupac möchte weiterhin Unterstützung
Zwar können ab 2021 mit längeren Zügen mehr Güter transportiert werden, und durch den Wegfall der Doppeltraktion auf den Bergstrecken sinken die Kosten, doch das reiche nicht aus, schreibt das Unternehmen. Derzeit erhält Hupac staatliche Betriebsbeiträge für den kombinierten Verkehr. Das Schweizer Parlament hat allerdings deren Abschaffung per 2024 beschlossen. Weil Hupac laut eigenen Berechnungen nur etwa die Hälfte der 110 Mio. CHF wettmachen kann, fordert Verwaltungsratspräsident Hans-Jörg Bertschi eine Verlängerung der Beiträge: «Um die positive Dynamik der Verkehrsverlagerung fortzusetzen, sollten die Beiträge auf tieferem Niveau bis circa 2030 weiterbestehen.» Bertschi geht davon aus, dass erst nach dem vollständigen Ausbau des Korridors Rhein-Alpen der kombinierte Verkehr eigenwirtschaftlich bestehen kann.