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  • Foto: UZ Cargo

Von: Claudia Benetti


Artikel Nummer: 50342

Neuer Player in Polen – und weiter?

Ukrainische Bahn kooperiert mit Partnern in Europa. Polens Eisenbahnbehörde hat der Landestochter von Ukrzaliznytsia (UZ) die Bahnlizenz erteilt. Die Traktionserlaubnis öffnet ihr die Tür für den Einstieg in den europäischen Markt des Schienengüterverkehrs.


Die ukrainische Eisenbahngesellschaft Ukrzaliznytsia kann in Polen nun in Eigentraktion Schienentransporte abwickeln. Die Lizenz stellt einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer vollwertigen, international tätigen internationalen Bahngesellschaft dar, die grenzüberschreitende Transporte aus einer Hand anbietet, heisst es in einer UZ-Mitteilung.

 

Mit «Ukrainian Railways Cargo Poland» hatte sie bereits letztes Jahr eine polnische Landesgesellschaft gegründet und sie zwischenzeitlich in Warschau registriert. Die polnische Fracht-Tochter soll im nächsten Jahr mit umfassenden Transportdienstleistungen an den Start gehen und künftig Bahntransporte zwischen der Ukraine und Polen sowie anderen europäischen Ländern abwickeln.

 

Tür-zu-Tür-Service aus einer Hand

 

In einer ersten Phase wird sich Ukrainian Railways Cargo Poland jedoch darauf konzentrieren, die notwendigen Kapazitäten für grenzüberschreitende Bahntransporte zu schaffen. Ziel ist, einen eigenen Tür-zu-Tür-Service aufzubauen, so dass polnische und ukrainische Verlader für grenzüberschreitende Bahntransporte dafür nicht mehr mit verschiedenen Unternehmen Verträge abschliessen müssen.

 

Darüber hinaus plant die Bahngesellschaft, Transporte auf Normal- und Breitspurtrassen mit 1435 mm respektive 1520 mm Spurbreite anzubieten. Dieser Service soll effiziente Bahnverkehre an allen ukrainischen Grenzübergängen zu Polen ermöglichen.

 

Technische Kooperation mit Adif

 

Nicht nur die polnische Traktionslizenz bringt die Ukrainer näher an Europa. Auch spezielles Rollmaterial soll die komplette UZ-Integration in den europäischen Schienengütermarkt fördern. Im Rahmen eines Pilotprojekts haben der spanische Eisenbahninfrastrukturmanager Adif und UZ kürzlich eine Kooperation beschlossen.

 

Ziel ist, Bahnwagen zu entwickeln, die sich automatisch unterschiedlichen Spurweiten anpassen. Dieses wird es UZ ermöglichen, grenzüberschreitende Bahnverkehre innerhalb Europas unkompliziert durchzuführen. In weiten Teilen Europas beträgt die Trassenweite üblicherweise 1435 mm. Die Spurweiten in der Ukraine sind standardmässig 1520 mm und in Spanien 1668 mm breit.

 

Adif und Ukrzaliznytsia erstellen aktuell einen Plan für das weitere Vorgehen. Für die Umsetzung des Projektes soll ein Konsortium mit spanischen Unternehmen eingesetzt werden. Die Gruppe soll auch die Geldgeber für Finanzierung des Vorhabens akquirieren.

 

 

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