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  • Foto: MSped

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 51199

Motiviert im Messeturm

Nach gut zehn Jahren, in denen er das Speditionshandwerk gelernt und im Dienste Anderer ausgeführt hatte, hat Liborio Marchese den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Der Erfolg gibt ihm Recht: Spätestens Ende Dezember will er mit MSped die Umsatzmarke von 3 Mio. CHF im ersten Geschäftsjahr erreichen – in der Schweiz. Auf diese folgt bereits das nahe Ausland.


Herr Marchese, vom Sitz Ihrer Firma im Messeturm Basel aus blicken Sie auf ein erfolgreiches erstes Jahr im Dreiländereck. Was hat Sie zur Gründung Ihres eigenen Unternehmens bewogen?

 

Den Anstoss haben meine Eltern gegeben, die durch meine Erfahrung in zehn Jahren im Speditionsgeschäft grosses Potenzial in mir sahen. Familie, Freunde, Partner und Kunden haben mich zu diesem Schritt ermutigt.

 

Die Erfahrungen habe ich dank lehrreicher Jahre bei der Agility Logistics AG in Basel gesammelt, v.a. in den Bereichen Europaverkehr, Zollwesen und Verkauf, und agierte bereits in jungen Jahren als Teamleiter in der Disposition Deutschland/Benelux/Skandinavien. Somit fielen mir Aufbau und Strukturierung meiner Firma deutlich leichter, und die Anschaffung der nötigen Infrastruktur war von Anfang an klar: Zoll- und Speditionssoftware.

 

 

Wie steht MSped heute da?

 

Nach einem Jahr zählt das Unternehmen bereits 13 Mitarbeiter an drei Standorten. In der deutschen Niederlassung in Zell im Wiesental arbeiten bereits drei Angestellte. Dort betreiben wir ein 3000 m2 grosses Lager, davon 500 m2 als Gefahrengutlager. Hier wollen wir um den Jahreswechsel herum mit 3,5-, 7,5- und 18-Tonnern, mit und ohne Hebebühne, in den Nahverkehr investieren. Wir wachsen stark und rechnen damit, zur gleichen Zeit die Umsatzmarke von 3 Mio. CHF in der Schweiz zu erreichen.

 

 

Wie machen Sie das? Was unterscheidet Ihr Unternehmen von den anderen, die ja doch zahlreich am Platz Basel sind?

 

Dank langjähriger Partnerschaften und eines Netzwerks an Kontakten bieten wir das komplette Speditionspaket aus einer Hand an. Dabei legen wir Wert auf Kundenservice und rasche Reaktion mit eigenen Ansprechpartnern pro Kunde sowie beratenden Funktionen.

 

Wir sind nicht komplett auf den Lkw-Markt angewiesen, freuen uns aber über das Wachstum: Seit September haben wir drei Rundläufe Richtung Benelux/Deutschland/Grossbritannien, ab November sind zwei bis drei weitere geplant. Dank dieser Rundläufe haben wir flexible Möglichkeiten und können faire Preise für unsere Kunden gestalten.

 

 

Welchen Herausforderungen begegnen Sie auf dem heimischen Markt?

 

Wir haben viele Anfragen für Transporte und Lagerung in der Schweiz. Deswegen stehen wir in Verhandlungen mit diversen Kunden, um auch im Raum Basel ein Lager zu eröffnen. Die Region wollen wir mit 3,5-Tonnern bedienen, grössere Mengen und Distanzen decken wir durch langjährige Partner ab, aber die Konkurrenz in der Schweiz ist hart.

 

 

Dann blicken wir über die nahe Grenze...

 

Wegen der hohen Nachfrage unserer Kunden nach einem EU-Lager und der Distribution in Europa haben wir dieses Jahr zusammen mit meiner Geschäftspartnerin Sandra Muche-Malzer eine Landesgesellschaft in Deutschland gegründet.

 

Der Fokus liegt auf der Festigung des neuen Standortes und dem Aufbau einer Drehscheibe zwischen der Schweiz und Europa, aber auch die Betreuung der regionalen Kunden im Schwarzwald hat viel Potenzial.

 

 

Was gilt es hier zu beachten?

 

Die deutschen Kunden «ticken» anders. Natürlich sind die Margen der Transportaufträge niedriger als in der Schweiz, gleichzeitig aber die Ansprüche, z.B. was Laufzeiten betrifft, höher.

 

 

Wie und wo wollen Sie weiter wachsen?

 

Im September haben wir unser erstes Zollbüro an der Grenze Basel/Saint-Louis eröffnet, wo wir nicht nur eigene Güter verzollen, sondern auch herzlichst andere Spediteure oder Laufkundschaft begrüssen. Dank unseres erfahrenen Teams lösen wir alle Zollangelegenheiten vor Ort, schnell und zuverlässig.

 

Weitere Zollbüros sind in Planung, ausserdem ein Standort in Zürich, vielleicht am Flughafen, wo wir 2025 den Bereich Übersee/Luftfracht ausbauen möchten. In der Schweiz wollen wir ausserdem das Produktportfolio Stückgut/Paketservice Europa sowie Express/Sonderfahrten erweitern.

 

 

Viel Erfolg dabei!

 

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