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Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 43857

Gelebte Multimodalität

Die Ausrichtung von P&O Ferrymasters unter frischer Führung. Recht neu als CEO in Rotterdam platziert, sieht Timm Niebergall in der multimodalen und europaweiten Ausrichtung von P&O Ferrymasters ein Pfund für die Zukunft. Er ist davon überzeugt, dass «intermodale Aktivitäten trotz der Rezession wachsen werden.»


Vor knapp einem Jahr hat Timm Niebergall bei P&O Ferrymasters die Zügel in die Hand genommen, seit Mai 2022 auch als CEO des neu formierten Joint Venture aus P&O Ferrymasters und Unifeeder Shortsea. Tatsächlich hat DP World mittels Übernahmen in diesem Sektor, so Mitte 2018 von Unifeeder und im Februar 2019 von P&O Ferrymasters, ein eigenes Standbein in seinem maritimen Gesamtbereich unter der Führung von COO Jesper Kristensen geschaffen.

Niebergalls Spielfeld kann sich sehen lassen. «Wir sind mit ca. 700 Mitarbeitern an 25 Standorten in 20 europäischen Ländern tätig», sagt er, und führt aus: «Wir verknüpfen multimodal drei Netzwerke, mit Short Sea, Schiene und Strasse.»

Dabei reicht die Abdeckung von Grossbritannien über Benelux , Spanien, Italien, Rumänien und die nordischen Länder bis nach Zentral- und Osteuropa.

Den multimodalen Verkehr gehört nach Niebergall die Zukunft, was über die derzeitig 30 Blockzüge hinausgeht. Der aktuelle Stand kann sich bereits sehen lassen.

Niebergall: «40% unserer Bewegungen werden in Kombination mit einem Transportabschnitt auf der Schiene durchgeführt, und mehr als 80% unserer multimodalen Volumina umfassen eine Transportstrecke zur See auf einer Fähre oder einem Containerschiff.» Hierin sieht er auch einen klaren Trend – auch unter den Verladern.


«Ein Kunde, der einmal auf Intermodal gesetzt hat, wird dabei bleiben.»


Auch wenn P&O Ferrymasters mit 2000 kranbaren Aufliegern und 10000 Boxen über eine eigene Basis verfügt, setzt man strategisch auf «Asset-light». Investitionen in Terminals oder weitere Lager neben Rotterdam, Gent oder London Gateway sind nicht geplant.

Personalsuche ist für die Gruppe angesichts guter Loyalitätswerte ein weniger dringliches Thema als für andere. Niebergall formuliert den Bedarf als «den richtigen Mix von Erfahrung und Kompetenz». Derzeit wird u.a. ein Programm zur Personalentwicklung aufgesetzt, um dieses Feld zu stärken.

Auf die Nachhaltigkeit angesprochen, setzt P&O Ferrymasters auf eine Doppelstrategie, zu der die eigene Speditionsabteilung ihren Teil beiträgt. Neben die Schulung der Mitarbeiter, in der Planung Fahrkilometer und Leerfahrten auf das notwendige Minimum zu reduzieren, tritt der Einsatz alternativer Treibstoffe. Nach Niebergall ist die Wahl sekundär: «Nicht Treibstoff A oder B zählt, sondern nachhaltige Senkung von Emissionen.»

Die Geschäftsaussichten der Zukunft sieht Niebergall gelassen, erwartet er doch trotz der Rezession einen generellen Anstieg intermodaler Aktivitäten. «Wir profitieren vom Trend», zeigt er sich überzeugt.


 

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