Grosse Schiffe brauchen Hilfe
Auch grosse Häfen haben Mühe, die neuen Container- giganten von derzeit bis zu 23 000 TEU abzufertigen. Schuld sind u.a. fehlende oder zu enge Zufahrtswege.
Der Hafen Antwerpen wird bei der Abfertigung von grossen Containerfrachtern stark behindert, dies durch den Zugang via den Fluss Schelde. Beim ersten Anlauf fürs Löschen bzw. dem Laden beim Auslaufen ist der Tiefgang das Haupthindernis. Dasselbe gilt für den Hafen Hamburg. Hier wartet man bereits jahrzehntelang auf die endgültige Inangriffnahme des hängigen Elbvertiefungsprojekt. Aber selbst wenn dieses vollendet wird, stellt sich die Frage, ob diese Tiefe für die Giganten der Containerschifffahrt bei entsprechender Beladung genügen wird.
Zu diesen beiden Häfen kommen unzählige andere, nicht nur in Europa, sondern in vielen Ländern in der ganzen Welt. Sie haben ähnliche Probleme mit den Riesenfrachtern, da sie zum Teil die Ladungen abfertigen können, aber für den Weitertransport an den endgültigen, vom Kunden gewünschten Hafen Unterstützung benötigen. Hier kommen Reedereien ins Spiel, die mit kleineren Schiffen die Verbindung zwischen den Grosshäfen und dem Endziel besorgen können. Voraussetzung dafür ist, dass sie mit allen modernen Entwicklungen, insbesondere auch im digitalen Bereich, Schritt halten.
Schnelle Verbindung Schweden – restliches Europa
Die Feederreederei Unifeeder ist hier ein gutes Beispiel. Sie bietet bereits zahlreiche Dienste zwischen den Benelux-Ländern und Schweden an und verstärkt diese im laufenden Monat. Ab 10. Oktober wird neu ein direkter Dienst angeboten. Das entsprechende Schiff verlässt den Hafen Antwerpen jeweils am Freitagnachmittag und steht am Montag für die Ablieferung der transportierten Güter in der Region Göteborg bereit. Neben der Verstärkung der bestehenden Dienste zwischen Rotterdam und Göteborg wird auch der Weg der Lkw-Dienste für Ware aus Belgien und Frankreich verkürzt. Wegen dieser strafferen Inlandtransporte, die auf der Strasse, aber auch auf dem Wasserweg und der Schiene durchgeführt werden, wächst zudem die Umweltfreundlichkeit wegen verringerter schädlicher Emissionen, hält die Reederei fest.
Unifeeder bietet ihren Kunden jetzt neun wöchentliche Abfahrten zwischen Schweden und wichtigen Hubs in Polen, Deutschland, Russland, Benelux-Länder und dem Vereinigten Königreich an.
Davon profitieren auch die Grosshäfen, die von ihren Kunden mit den Riesenschiffen angelaufen werden. Letztere umfahren zwar die Welt, jedoch bleiben viele der Enddestinationen ausserhalb ihrer Möglichkeiten — ohne Unterstützung der Feederreedereien.