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  • TLG ist auch im Hafen von Durban operativ. (Foto: iStock / THEGIFT777)

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 40488

Saftige Logistik

Logistikarm von Früchtekonzern wird südafrikanische Plattform.


Das Konglomerat für die Logistikabwicklung von Produktion und Export-Geschäften des Fruchtkonzerns Capespan, TLG, haben zwei Investorenfonds gekauft. Bessere Logistik auf Verbindungen zwischen Südafrika, Namibia, Sambia und Mosambik ist eines der Ziele.

Eine grosse Übernahme in der afrikanischen Logistik wurde von zwei Partnern gemeinsam umgesetzt, um eine im südlichen Afrika tätige Gruppe zu kaufen. Die African Infrastructure Investment Managers (AIIM), ein auf Infrastruktur fokussierter Private Equity-Fondsmanager, und das Mokobela-Shataki-Konsortium übernahmen 100% der Anteile an «The Logistics Group» (TLG), einem integrierten Logistikunternehmen, das in mehreren Ländern in südlichen Afrika tätig ist. Während AIIM einen Anteil von 74% erwarb, gingen 26% an das Mokobela-Shataki-Konsortium.

Die Transaktion hat eine Wert von 1,57 Mrd. ZAR (110 Mio. USD) und wurde durch einen Mix aus Eigen- und Fremdfinanzierung bestritten. TLG erbringt Logistikdienstleis-tungen in den Bereichen Hafen, Schiene, Lagerhaltung und auch der digitalen Transportlogistik.

Ein vielseitiger Player

Das verkaufte Konglomerat ist noch gar nicht alt. Der afrikanische Frischwarenkonzern Capespan hatte 2019 «The Logistics Group» gegründet, um in einem integrierten Logistikdienstleister seine diesbezüglichen Aktivitäten zusammenzufassen. Die Gruppe hatte in einer vorherigen Phase vier Jahre in ihre Logistikaktivitäten investiert und u.a. den Dienstleister Tradekor und das Stauunternehmen Port Stevedoring gekauft. Hinzu kamen der  Hafenterminalbetreiber FPT, die Spedition Contour Logistics und der Matola Cargo Terminal MCT, Herzstück des Frachtgeschäfts in Mosambik.

Hinter dieser Abspaltung stand die an der Johannesburger Börse kotierte Investmentgesellschaft Zeder, die Capespan in mehreren Schritten seit 2011 übernommen hatte und TLG auf Profit trimmen wollte – mit Erfolg. In den sechs Monaten 2021 konnte TLG dank eines deutlichen Anstiegs seiner Gewinne auf 90 Mio. ZAR (6,12 Mio. USD) wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren. Zeder hatte seit Jahresmitte 2021 einen Käufer für diesen Terminal- und Logistikarm gesucht.

Zur Plattform ausbauen

Der Ehrgeiz der Käufer ist gross, die Aktivitäten von TLG deutlich zu erweitern. Ed Stumpf, Investment-Direktor von AIIM, hat gar eine Vision: «Wir sehen TLG als Grundstein für eine regionale Hafen- und Logistikplattform, die zusätzliche Investitionen entlang einer Reihe von Transportkorridoren vorantreiben wird, um den regionalen und überregionalen Handel zu fördern.» Intermodale Schienen-Strassen-Verbindungen, auch zur Reduzierung von CO2-Emissionen, sind Teil dieses Konzepts.

Es sind jedenfalls bereits Investitionen zur Verbesserung der bestehenden TLG-Terminals in Kapstadt, Port Elizabeth und Durban in Partnerschaft mit der in Südafrika unabdingbaren Transnet National Ports Authority geplant. Auch das internationale Portfolio von TLG in Mosambik, Sambia und Namibia soll vorangetrieben werden.

 

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