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  • Foto: Grimaldi

Von: Jutta Iten


Artikel Nummer: 42604

Italien bleibt in Bewegung

Mit nachhaltigen Neubauten in die Zukunft. Mit einem Blick auf die weitere Entwicklung bestätigte Emanuele Grimaldi, dass sein Unternehmen auf «grüne» Schiffe und generell auf nachhaltige Geschäfte setzt.


Anlässlich des XXV. Euro-Med-Kongresses, der in diesem Jahr in Sorrent in Süditalien abgehalten wurde, begrüsste Emanuele Grimaldi, Managing Director seiner Gruppe, die zahlreichen Gäste aus Regierungs- und Finanzkreisen sowie Vertretern von Hafenbetreibern und Transportunternehmern.

«Der Fokus liegt vor allem auf der Energiewende und weiterer Expansion», betonte Grimaldi und wies darauf hin, dass seine Gruppe in den letzten zwölf Monaten ihr bestes Ergebnis vorzeigen konnte. «Dies ist vor allem unserer gut geplanten Politik zuzuschreiben. Die Ausweitung der Grimaldi-Dienste nach Fernost sowie die Aufstockung unserer Flotte sind wichtige Schritte unserer neapolitanischen Reederei», erklärte Grimaldi in seiner Begrüssungsrede.

«Im Jahr 2022 erfolgte der Empfang von sieben neuen ökologisch nachhaltigen Schiffen. Sie zählen zu den weltgrössten (Grimaldi Green 5th Generation)-Klasse-RoRo-Schiffen und sind die umweltfreundlichsten Einheiten weltweit mit einer Kapazität von über 500 Trailern pro Reise», so Grimaldi weiter.

Zehn weitere «grüne» Schiffe werden demnächst abgeliefert. Das betrifft sechs Mehrzweck-RoRo-Schiffe der G5-Klasse für interkontinentale Routen mit gegenüber ihren Vorgängern um 50% reduzierten CO2-Emissionen sowie zwei Superstar-Klasse-Schiffe für Fracht/Passagiere mit einer Kapazität von 5000 lfm. für das Tochterunternehmen Finnlines (s. Foto unten).

Weiter wurde soeben ein Vertrag für die Anschaffung von zwei zusätzlichen Ro-Ro-Schiffen der GG5GF-Klasse unterzeichnet. Sie werden mit rund 70% weniger CO2-Index verglichen mit der durchschnittlichen europäischen RoRo-Cargo-Flotte unterwegs sein. Und schliesslich steht ein Auftrag für weitere zehn Pure Car Truck Carriers (PCTCs) von 9000 CEU pro Einheit  kurz vor der Unterzeichnung, die sämtlich grünen Richtlinien folgen und für globale Dienste vorgesehen sind.

Die Erweiterungspläne beziehen sich aber nicht nur auf den massiven Ausbau der nachhaltigen Flotte. Kürzlich wurden weitere 33% des Antwerpener Euroterminals akquiriert, so dass er jetzt zu 100% im Besitz der Grimaldi-Gruppe steht. Darüber hinaus habe die Gruppe das grösste Parkhaus Belgiens kürzlich fertiggestellt. Zudem wurde die Übernahme von 90% der Brucato De.T.A., einer führenden sizilianischen intermodalen Transportgesellschaft, bekannt gegeben.

Umwelt, Logistik, Globalisation Grimaldi hielt fest, dass die Massnahmen zur Nachhaltigkeit für die Umwelt auf globaler Ebene angegangen werden müsse, da diese Situation die ganze Welt betreffe. Regionale Massnahmen, wie vom EU Emissions Trading System (EU ETS) anvisiert, würden sicherlich zu einer globalen Zersplitterung der CO2-Besteuerung führen.

Eine einheitliche Gesetzgebung, auf IMO-Augenhöhe, wie sie auch die an der Euromed-Konferenz teilnehmende Präsidentin der IMO-Weltschifffahrts-Universität in Malmö, Cleopatra Doumbia-Henry, vertrat, könnte dies besser richten. Unterstützt wurde Emanuele Grimaldi zudem auch von seinem Sohn Guido Grimaldi, der zusätzlich zu  seinen Aufgaben in der Gruppe auch als Präsident des europäischen Verbands Alis, zuständig für nachhaltige Transportstrategien, amtet. Er nahm an einer der beiden Podiumsdiskussionen teil.

Insgesamt ist anerkennenswert, so Emanuele Grimaldi, dass das EU- ETS-Programm einen Stein in den Teich geworfen hat, damit alle Länder dieser Welt sich bei den Massnahmen zur CO2-Besteuerung beteiligen. Trotz aller Schwierigkeiten gebe es Anzeichen,  in dieser Beziehung eine gemeinsame Grundlage zwischen östlichen und westlichen sowie nördlichen und südlichen Ländern zu finden. Allerdings brauche es Verantwortung und Pragmatismus seitens aller beteiligten Parteien, schloss er.

 

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