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  • Foto: Panamakanalbehörde

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 52752

Ein erster Ausgriff?

Zwei Häfen am Panamakanal an US-Investor. Kaum im Amt, hat US-Präsident Donald Trump angekündigt, den USA die zu Silvester 1999 an Panama zurückgegebene Hoheit über den Panamakanal wieder beschaffen zu wollen. Bestärken dürfte ihn der Eigentümerwechsel zweier Häfen.


Am 4. März unterzeichnete Blackrock eine Vereinbarung zum Kauf von 90% der Panama Ports Company, der Betreiberin der beiden Häfen Balboa am pazifischen und Cristóbal am atlantischen Zugang des Panamakanals. Diese Übernahme beendet die Kontrolle des Hongkonger Unternehmens CK Hutchison Holdings, das wegen möglicher strategischer Vorteile für China in Zentralamerika umstritten war.

 

«Sicherheitspolitischer Erfolg»

 

Blackrock übernimmt mit dieser Transaktion 80% der Anteile an 43 Häfen in 23 Ländern – darunter wichtige Standorte in Mexiko, den Niederlanden, Ägypten und Australien. Der Kaufpreis liegt bei 22,8 Mrd. USD und muss noch von der Regierung Panamas bestätigt werden. Die Bewertung von Hutchison Port Holdings lag zuletzt bei 13 Mrd. USD, wodurch der Verkauf einen erheblichen Gewinn für die bisherigen Eigentümer darstellt.

 

Während die Übernahme von den USA als sicherheitspolitischer Erfolg gewertet wird, bleiben Unsicherheiten bestehen. Ryan C. Berg, Direktor des Americas Program beim Center for Strategic and International Studies (CSIS), warnt, dass bestehende chinesische Hafeninfrastruktur wie ZPMC-Krane oder digitale Überwachungssysteme weiterhin Risiken bergen könnten. 2023 wurden sechs dieser Krane für Balboa und sieben für Cristóbal erworben, und es ist unklar, ob frühere Betreiber Datenzugriffsrechte an chinesische Firmen übertrugen.

 

Bedeutung für Lateinamerika

 

Die Übernahme betrifft nicht nur Panama: Hutchison betreibt sechs weitere Häfen in Lateinamerika, darunter wichtige Containerterminals in Mexiko und auf den Bahamas. Christopher Hernandez-Roy, stellvertretender Direktor des CSIS Americas Program, weist darauf hin, dass besonders die Häfen Lázaro Cárdenas, Manzanillo und Ensenada als Umschlagplätze für illegale Waren bekannt sind. Zwischen 2015 und 2023 beschlagnahmten mexikanische Behörden dort 273 Mio. Dosen Fentanyl, was den Handlungsbedarf bei der Bekämpfung von Schmuggel unterstreicht.

 

Langfristig zeigt der Deal, dass sich die US-Wirtschaftspolitik in Lateinamerika verstärkt gegen chinesische Investitionen richtet. Dies könnten die USA und Panama, so die CSIS-Einschätzung, als Gelegenheit nutzen, um ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Cybersicherheit und Nachrichtendienste und Infrastrukturentwicklung auszubauen.

 

 

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