Irmas Erstflug führt in den Iran
Ganz neue Frachtfluglinie mit sehr altem Material. Im Juli hat in Kasachstan Irma Air Service seinen Betrieb aufgenommen. Das Start-up begann seine Tätigkeit mit einem Flug nach Teheran. Frachtgut war gekühltes Fleisch, geladen auf eine Iljuschin IL-18D, die eine bewegte Geschichte hinter sich hat – und vielleicht eine spannende Zukunft.
Sie wurde 1974 als Überwachungsflugzeug IL-20 für die sowjetische Luftwaffe gefertigt und in Odessa stationiert. 1991 ging sie ins Inventar der ukrainischen Luftstreitkräfte über und wurde 1993 zur Wartung nach Puschkin überführt. In Russland blieb sie fünf Jahre lang, weil die Ukraine die für die Reparaturen in Kosten gestellte Rechnung nicht beglich. Schliesslich erwarb Lviv Airlines die Maschine und rüstete sie zur Passagierversion IL-18D um. Seit deren Pleite vor rund zehn Jahren pausierte das Flugzeug wieder die meiste Zeit, nun im Eigentum der kasachischen East Wing Airlines, die sich aber auf Ambulanzflüge mit ihren drei JAK-40 konzentriert.
Irma hingegen will noch mehr IL-18, von denen offenbar nur noch ein halbes Dutzend weltweit fliegt. «Unser Interesse gründet sich auf dem geringen Kerosinverbrauch des Flugzeugs. Ausserdem besitzt es eine geräumige Druckkabine, in der die Temperatur konstant gehalten werden kann», wie CEO Marina Zhapabaeva in nationalen Medien zitiert wird.