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  • «Ich konnte immer unterschiedlichste Menschen zusammenzubringen.»



Artikel Nummer: 47160

Wanderin zwischen Welten

Die Logistik ist eine konservative und männlich dominierte Branche? Es geht auch anders. Kristy Guo, gebürtige Chinesin, seit langem in Australien tätig und in beiden Welten zu Hause, hat ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Logistik in verschiedenen Unternehmen in die Gründung eines eigenen Netzwerks eingebracht. In Brüssel sprach sie im Rahmen des Fiata Weltkongresses mit Christian Doepgen.


 


Kristy, wie hat Dein Weg in die Logistik ihren Anfang genommen?
Nach meinem Schulabschluss habe ich mit 17 Jahren in Shenzen meine erste Anstellung in einem Logistikunternehmen gefunden. Nachdem ich über die Bereiche Dokumentation und Zoll in Operations tätig wurde, haben mich die drei Eigentümer der Firma nach Hongkong versetzt, damit ich mich stärker um das internationale Geschäft kümmere.

 


Welche Sprachen beherrschst Du?
Kantonesisch, das in Guangdong, Hongkong und Macau vorherrscht und auch Mandarin, das von etwa 70% aller Chinesen gesprochen wird. Natürlich kommt Englisch als westliche Geschäftssprache hinzu. Die Kenntnis der chinesischen Mentalitäten ist aber vielleicht das noch wichtigere Asset.

 



War der Schritt nach Hongkong ein Sprungbrett für die nächste Station?
Mein erster Job dort erfolgte im International Business Development der HLS-Gruppe. Das Angebot, Handelsmanager und Leiter der Entwicklungsabteilung zu werden, habe ich aber nicht angenommen, sondern stattdessen eine Stelle als Produktmanager bei Toll in Australien.

 


Es gab aber noch mehr Positionen...?
Bei DB Schenker habe ich später über zwei Jahre Erfahrung in weiteren Logistikbereichen gesammelt. Als «Head of Trade» hatte ich eine spannende Rolle auszufüllen und es stand die Frage im Raum, nach Singapur berufen zu werden.

 



Wie war Dein Eindruck von der Branche?
In einem faszinierenden Umfeld war ich oft die einzige weibliche Managerin, zudem noch die jüngste. Das war auch der Auslöser dafür, meinen eigenen Weg zu gehen und ein neues Netzwerk aus der Taufe zu heben.

 



Wie kamst Du auf Deinen Ansatz?
Der Gedanke ist über fünfzehn Jahre gewachsen. Nach 20 Jahren operativer Arbeit in der Branche hatte ich den Eindruck, etwas Neues entwickeln zu können. Ich habe es immer als meine Gabe empfunden, unterschiedlichste Menschen zusammenzubringen – selbst dort, wo Silo-Denken oder Firmenpolitik vorherrschen. Die Idee eines eigenen Netzwerks als Plattform ist nach der Recherche bestehender Konzepte entstanden.

 



Welche Idee steckt nun hinter dem Signature Global Network (SGN)?

Wir orientieren uns an drei Leitlinien: Zunächst geht die Qualität der Partner vor Quantität. Die Auswahl der Partner ist streng und legt u.a. Wert auf deren Willen und Fähigkeit, innovativ zu sein.

 



Für welche organisatorischen Kriterien hat sich SGN entschieden?
Wir wählen Unternehmen nach klaren Kriterien und begrenzen die Anzahl je nach Branche in jeder Region. Wo es mehr Handel gibt, teilen wir einer Stadt fünf Partner zu; andernfalls beschränken wir sie auf drei bis fünf Partner pro Land.

 



In welchen Regionen seid Ihr nach zwei Jahren aktiv?

Über unseren Ausgangspunkt Südostasien, in dem wir bereits stark vertreten sind, bauen wir aus. In Europa und den USA werden wir nach dieser Fiata Weltkonferenz deutlich expandiert haben. In Afrika sind Partner u.a. in Ghana, Nigeria und Ägypten tätig. In Zentral- und Südamerika decken wir Mexiko, die meisten zentralamerikanischen Länder und Brasilien ab.

 



Wo liegen die Vorteile für Mitglieder?
In einer soliden Vernetzung mit zuverlässigen Firmenlenkern und weiteren Dienstleistungen. Als ein Beispiel unterstützt der «SGN Digital Marketing and Creative Service» die Markenführung. In der «Signature Growth Academy» helfen Business Coaches weiter und der «Odme - Overseas Development Management Expert Course» wiederum wendet sich an Vertriebs- und Entwicklungsmanager, die ihr Geschäft mit internationalen Partnern in Übersee verstärken wollen.

 



Wie kommen die Mitglieder zusammen?

Auch auf unseren Jahresversammlungen. Nach Vietnam 2023 tagen wir vom 19.–21. Februar 2024 auf den Philippinen.

 



Wie lautet Dein Motto?
«In lifting others, we rise.»


 

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