News

  • Am Terminal PSA Genova Pra erfolgt der Umschlag vom Schiff auf die Bahn.

Von: Marco Wölfli


Artikel Nummer: 32302

Die vernetzte Schiene

Die Softwarelösungen von Circle kommen immer mehr auch im Schienengüterverkehr zum Einsatz. Besonders bei der Schnittstelle zwischen Seefracht und Bahntransport sieht das Unternehmen viel Potenzial.


 

 

Rund 14% beträgt der Anteil der Schiene im italienischen Güterverkehr und seit geraumer Zeit gibt es Initiativen, die diese Zahl erhöhen wollen. Auch der italienische Software-Entwickler Circle will seine Logistiklösungen verstärkt im Schienengüterverkehr implementieren.

 

 

Sicherer und weniger fehleranfällig

Seit kurzem nutzen verschiedene Akteure am Intermodalterminal Genova Pra die Plattform von Circle für die Organisation und Abwicklung von Gütertransporten. Viele Waren, die mit Containerschiffen nach Genua gelangen, werden in der Hafenstadt auf Güterzüge umgeladen und an weitere Destinationen innerhalb Italiens oder nordwärts transportiert. So wird die Logistiksoftware von Circle beispielsweise auch für den Mittelmeerzug (MMZ) verwendet, der zwischen Genua und Basel verkehrt. «Alle notwendigen Dokumente für diese Transporte werden digital in unser System eingespeist», erklärt Luca Abatello, CEO und Gründer von Circle. In der Vergangenheit sei dieser Austausch oft per E-Mail oder Telefon erfolgt, was fehleranfällig und zu unsicher war.

 

Ein anderes Bahnprojekt im Hafen Genua, das Circle vorantreibt, ist E-Bridge. Nach dem Einsturz der Morandibrücke im August 2018 gewann der Schienenverkehr am Hafen Genua an Bedeutung. Mit E-Bridge ermöglichte Circle den Hafenbehörden die Simulation der Bahntransporte. So wurde ersichtlich, wann und wo welche Züge eintreffen und was sie geladen haben. E-Bridge wurde seither kontinuierlich weiterentwickelt. Laut Abatello sei das Bewusstsein für die Schiene in Genua seit dem Brücken­unglück deutlich gestiegen.

 

 

Infrastrukturbetreiber ist mit an Bord

Auch auf der anderen Seite des italienischen Stiefels hat das Unternehmen jüngst das Schienen-Engagement verstärkt. Im Hafen Triest, wo letztes Jahr 10 000 Züge abgefertigt wurden, stellt Circles Tochtergesellschaft Info.era ein Dashboard mit Informationen zu den Schienentransporten zur Verfügung. Die Triester Hafengemeinschaft nutzt dieses für die Organisation und Tracking der Züge. Nun erfolgt auch der Austausch mit dem staatlichen Schienennetzbetreiber RFI. Der Hafen und der Infrastrukturmanager tauschen mit dem Tool Fahrpläne und Betriebsinformationen aus. Bewährt sich der Einsatz, erhofft sich Abatello, dass weitere Häfen ihr Schienen-Potenzial ausschöpfen.