Innovativer Komplettanbieter
Neuer Firmensitz und Generationenwechsel bei der SG Spedition AG in Beringen. Bei der SG Spedition AG hat sich einiges getan: Mit Thomas und Florian Gabele hat die nächste Generation das operative Geschäft übernommen. Mit dem Neubezug eines Industriegebäudes an der Anthoptstrasse 4 im schaffhausischen Beringen sind überdies die aktuellen Raumbedürfnisse angepasst und die Weichen für zukünftiges Wachstum gestellt worden.
Es hört sich an wie eine Tellerwäscher-Story aus Amerika, hat sich aber im Kanton Schaffhausen zugetragen: 1992 wagte Siegfried Gabele den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete eine Einzelfirma.
Sein Sohn Thomas Gabele erinnert sich mit einem Schmunzeln: «Mein Vater richtete sich im Keller unseres Hauses ein, mit seinem Opel Frontera führte er Transporte aus. Wir als Buben waren öfters dabei.» Monika Gabele, die Frau des Firmengründers, kümmerte sich – und tut dies bis heute – um die administrativen Belange und verantwortet das Personalwesen.
Imposantes Wachstum
Wer heute auf die SG Spedition AG blickt, erkennt, welch gewaltige Entwicklungsschritte das Unternehmen in den 32 Jahren seines Bestehens genommen hat – ohne jemals von der Überschaubarkeit eines reinen Familienbetriebs abzuweichen.
Mit zwei Firmensitzen, dem Hauptstandort in Beringen und einem Stützpunkt im nahen Gottmadingen auf deutschem Gebiet, hat sich die SG Spedition AG zu einem Komplettanbieter in Sachen Logistikdienstleistungen gemausert. Das Repertoire reicht von Lagerbewirtschaftung, Verzollung, über Mehrwertsteuer-Abrechnung bis hin zur Abwicklung von See-/Luft- und Bahnverkehr. Hinzu kommt ein Paketservice und die Anbindung an IT-gesteuerte Prozesse.
Am Schweizer Standort beschäftigt das Unternehmen inzwischen 19 Mitarbeitende, in Deutschland sind es zwölf. Die Lagerflächen wurde in den letzten Jahren ständig erweitert. In Gottmadingen sind es heute rund 30 000 m2, in der Schweiz sind es deren 2200 m2, die zur Einlagerung und Abfertigung der Waren zur Verfügung stehen.
Im Gleichschritt wurden auch die Prozessabläufe laufend optimiert und an die neuesten technischen Errungenschaften angepasst. Die Transportbewegungen führt die SG Spedition AG mit zwei eigenen Lastwagen, darunter ganz neu ein vollelektrischer Volvo, aus, setzt aber zur Hauptsache und seit Jahren auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Transportfirmen. Dieses Modell hat sich laut Thomas Gabele bestens bewährt und garantiert eine hohe Flexibilität und Liefergenauigkeit.
Nächste Generation, neuer Wind
2016 wurde die Nachfolgeregelung umgesetzt. Siegfried Gabele zog sich aus dem Tagesgeschäft zurück. Er tritt heute noch als Verwaltungsratspräsident auf. Zunächst setzte sein Sohn Florian den Fuss ins Geschäft. Er verantwortet das Kerngeschäft der Baustofflogistik, wo für namhafte Hersteller Komplettlösungen für ihre Schweizlogistik umgesetzt werden, sowie sämtliche Transport- und Zollangelegenheiten.
Sein Bruder Thomas trat ein Jahr später ins Geschäft ein, nachdem er sich zuvor für eine ganz andere berufliche Laufbahn entschieden hatte. Ihn hatte es in Richtung Betriebswirtschaft und IT gezogen. Heute verantwortet er am Hauptsitz in Beringen die Finanzen, das Marketing und die IT-Abteilung. Prompt hat sein Background zusammen mit der Logistik-Expertise seines Bruders Florian zu einer neuen Geschäftsidee geführt, die heute, nach nur vier Jahren, bereits 20% des Gesamtumsatzes ausmacht: E-Commerce.
Online-Händler übergeben die gesamte Bestellabwicklung an die SG Spedition AG, welche sich mit einer eigenen und darauf ausgerichteten Software ins System des jeweiligen Kunden einbringt. «Es ist eine gute Mischung aus Startups und etablierten Marken, die diese Dienste in Anspruch nehmen, weil die aufwändige Abwicklung ab einem bestimmten Bestellvolumen ihre Möglichkeiten übersteigen würde», erklärt Thomas Gabele.
Hier sieht er noch ein gewaltiges Wachstumspotenzial, das überdies zur Diversifizierung des Unternehmens beiträgt. Ursprünglich auf Baustoffe fixiert, findet man heute in den Lagerhallen der SG Spedition AG Tierfutter, Textilien, Kosmetikartikel, Nahrungsergänzungsmittel und vieles mehr, was an die Endkunden gelangen muss. Thomas Gabele deutet denn auch an, dass die Lagerfläche für den Bereich E-Commerce verdoppelt werden soll.
Für die weitere Zukunft nennt er aber auch die Digitalisierung, Automation und Standardisierung als Herausforderungen. «Wir müssen die Prozessabläufe weiterhin optimieren und im Rahmen der Möglichkeiten an den jeweils aktuellen Stand der Technik angleichen.»