Binnen-Nachhaltigkeit
Ältere Binnenschiffe fahren auf umweltfreundliche Lkw-Motoren. Neue Einheiten der Binnenschiffahrt mit nachhaltigem Antrieb sind teuer und amortisieren sich länger als in der Hochseeschifffahrt. Nun hat Rhenus mit der DBR ältere Einheiten umweltfreundlich umgebaut – und zusätzlich PV-Anlagen in Schaffhausen installiert.
Es geht Zug um Zug. Kaum hatte die Rhenus-Gruppe im Mai angekündigt, dass sie zwei Koppelverbände mit Brennstoffzellen auf Wasserstoff-Basis umrüstet (s. ITJ 23-26/2023, S. 15), folgt der nächste Streich.
Die Gruppe hat zwei Kanalschubboote der Deutschen Binnenreederei (DBR) auf Stage-V-Motoren umgerüstet. Während der Neubau von Wasserstoff-Schiffen ein langfristiges Projekt ist, rüstet die Gruppe kurzfristig ältere Schiffe ihrer Flotte auf umweltfreundlichere Antriebe um.
Diese durchaus kostenintensive Massnahme erfolgt nach Aussage des Unternehmens als «Modernisierung im Rahmen der selbst auferlegten Weiterentwicklung der Rhenus Flotte in Richtung Klimaschutz».
Der Umbau der beiden Schiffe nahm zehn Monate in Anspruch. Der Maschinenraum wurde entkernt und alte Aggregate durch moderne Dieselgeneratoren mit dreifacher Leistung von Scania und Caterpillar ersetzt – Lkw-Motoren mit 740 kW, die auch für Binnenschiffe zugelassen sind.
Die Abgasnachbehandlung der Stufe 5 sorgt dafür, dass umweltschädliche Partikel gefiltert werden und Rhenus eine Reduzierung der Feinstaubbelastung um bis zu 40% erreicht. Das Einsatzgebiet beider Schiffe werden weiterhin ostdeutsche Wasserstrassen sein.
Aber auch an Land werden Massnahmen zur Nachhaltigkeit getroffen. Über 2500 Photovoltaik-Module auf dem Dach des Logistikgebäudes Rhenus Schweiz in Schaffhausen sollen künftig pro Jahr 1,1 Mio. kWh Strom erzeugen. Diese nachhaltig gewonnene Energie wird den Betrieb von insgesamt drei Gebäuden und Logistikflächen mit 15 000 Palettenplätzen, 23 Laderampen sowie Blocklager- und Kommissionierflächen gewährleisten.