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  • Foto: Challenge Group

Von: Michael Mackey


Artikel Nummer: 49708

Klotzen, nicht kleckern

Im Gespräch mit Or Zak, Chief Commercial Officer, Challenge Group. Dass die Luftfahrtbranche ein sehr hartes Pflaster ist, ist eine Binsenwahrheit. Stetig versuchen sich neue Frachtfluggesellschaften ein Stück vom Kuchen abzuschneiden. Doch viele Start-ups verschwinden auch so schnell wieder von der Bildfläche wie sie auf ebendieser aufgetaucht sind. Nur wenige schaffen es auch, sich auf dem Markt zu behaupten. Eine davon ist Challenge Air.


«Mit unserer Fokussierung auf Spezialfracht sowie unseren End-to-end-Dienstleistungen waren wir bis jetzt sehr erfolgreich und konnten uns gut auf dem Markt etablieren. Und, gepaart mit den nötigen, der jeweiligen Marktsituation angepassten Justierungen, wird diese «Zwei-Pfeiler-Strategie» auch weiterhin die Basis unseres erfolgreichen Geschäftsmodells bilden», sagt Or Zak, COO der Challenge Group.

Man sei aber immer offen für alle neuen Möglichkeiten und Chancen, die sich in der Zukunft bieten sollten. «Wir sehen uns sehr gut positioniert und bestens auf jegliche Herausforderungen und Turbulenzen vorbereitet, um unseren Kunden auch inskünftig das bieten zu können, was viele von ihnen möchten: Supply-Chain-Sicherheit», fügte Zak hinzu.

Grosse Investitionen

Gemäss Zak mache der Transport von Spezialfracht, wie z.B. der von lebenden Tieren, inklusive demjenigen wilder Tiere, die in neue Reservate überführt werden müssten, von Flugzeugtriebwerken oder von übergrossen Packstücken, 60% des Frachtaufkommens aus, wovon 70% wiederum zusätzlich auch noch in den Genuss der End-to-end-Dienstleistungen von Challenge kämen.

Und aufgrund dieses hohen Anteils der Spezialfracht und der immer noch sehr hohen Nachfrage bei den E-Commerce-Gütern investiert Challenge momentan erheblich in mehrere Bereiche, wie z.B. in neue Infrastruktur und neues Equipment, sowie im IT-Bereich und in neue Fachkompetenzen.

So spannt Challenge Logistics für die Kunden demnächst mit der ganzheitlichen Online-Plattform für Supply Chain Visibility, Project 44, zusammen und Challenge Technic wird noch dieses Jahr eine weitere Unterhaltsbasis eröffnen und einen neuen Hangar in Betrieb nehmen. Challenge Handling in Lüttich investiert derweil zeitgemäss in die Nachhaltigkeit und erhält neue, elektrisch betriebene Vorfeldfahrzeuge, Schlepper und Bodenstromaggregate. Des Weiteren wird Challenge im Verlaufe dieses Jahres dem Kreis der Carrier mit offiziellem Iata CEIV Lithium Batterie Zertifikat beitreten.

Verdreifachung und Diversifizierung

Den grössten Brocken bei den Investitionen der Challenge Group macht aber eine massive Flottenerweiterung aus. Denn nicht weniger als verdreifacht werden soll diese! Doch damit nicht genug. Ungleich der Vorgehensweise vieler Konkurrenten, werden keine fabrikneuen, sondern nur gebrauchte Maschinen beschafft.

«Unser Geschäftsmodell besteht nicht darin, fabrikneue Flugzeuge zu kaufen. Wir sind stets auf der Suche nach gebrauchten Maschinen mittleren Alters, die wir zu einem vernünftigen Preis kaufen und noch mindestens zehn oder zwanzig Jahre lang weiterbetreiben können, um sicherzustellen, dass wir sie optimal nutzen», sagt Zak.

Ausserdem betreibt Challenge nicht wie andere Carrier geleaste Flugzeuge. Alle Maschinen befinden sich im Besitz der Gruppe. Und entgegen dem Trend bei der Konkurrenz ihre Flotten zu vereinheitlichen, hat Challenge nun damit begonnen ihre zu diversifizieren.

Weiterer Ausbau möglich

Nachdem bis jetzt nur diverse Varianten der B747 zum Einsatz kamen, wurde die Typenvielfalt kürzlich erstmals durch zwei B767-300ER(BDSF) ergänzt. Und zwei weitere sollen in Kürze folgen. Doch dabei bleibt es nicht, bis Ende 2026 sollen auch noch vier B777-300ERSF zur Flotte stossen. «Mittelfristig soll diese fünf B747-, vier B767- und vier B777-Frachter umfassen» führt Zak weiter aus.

«Und falls sich die Gelegenheit bieten sollte, dann steht auch einem weiteren Ausbau nichts entgegen. Aber unter Gelegenheit, präzisiert Zak weiter, sei nicht die Verfügbarkeit günstiger Maschinen, sondern die Nachfrage der Kunden nach weiterer Kapazität zu verstehen.


 

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