News

  • Foto: C. Doepgen

Von: Christian Doepgen


Artikel Nummer: 43568

«Im Innovationsmodus»

Zur Zukunftsstrategie der Schweizerischen Rheinhäfen(SRH) im Strukturwandel. Auch an den Schweizerischen Rheinhäfen gingen die starken Veränderungen im Güterverkehr der letzten Jahre nicht spurlos vorbei. Nach Direktor Florian Röthlingshöfer begleitet die öffentliche wie private Hafenwirtschaft die Umbrüche mit grossen Investitionen in die Infrastruktur, u.a. im Energiesektor. Das Hafenfest vom 2. bis 4. Juni 2023 wird zu Lande – und zu Wasser – viele Einblicke ermöglichen.


Welche Trends der Ladungsströme haben Sie in den Schweizerischen Rheinhäfen seit 2020 vermehrt ausgemacht?

Wir sehen den Container im stabilen Aufwärtstrend ebenso als Gewinner wie die Baustoffe, in denen wir die Häfen zunehmend als Teil der Kreislaufwirtschaft positionieren können.

Trotz sinkender Volumina im Energiebereich begreifen wie die Differenzierung in diesem Sektor, z.B. mit grünem Methanol, E-Fuels etc., als Bestärkung unserer Strategie, die Häfen u.a. infrastrukturell für neue Energieträger auszubauen. So ist der erste Schweizer Wasserstoff-Hub ein Projekt, das wir mit Avia, Varo und Getec in Birsfelden und Muttenz aufbauen.


Welche infrastrukturellen Massnahmen sind in den Binnenhäfen noch wichtig?

Die vorhandene Infrastruktur muss fit gehalten und für verschiedene Güter-arten flexibler gestaltet werden. Auch viele unserer Partner investieren. Die Häfen können als konzessionierte Bahnbetreiber viel zur Verkehrsoptimierung beitragen, wie z.B. das seit Ende 2021 operative elektronische Stellwerk Schweizerhalle für die Südanbindung der Hafenbahn belegt.


Was kann der intermodale Ansatz noch leisten – mit Blick auf staatliche Stellen?

Zum einen brauchen wir einen positiven staatlichen Entscheid in der Frage, wie es mit dem Güter-Wagenladungsverkehr in der Schweiz weitergeht, den auch die Hafenwirtschaft mit u.a. 25 privaten Anschlussgleisbesitzern benötigt. Hierüber werden u.a. 2 Mio. t Güter im Jahr über Anlagen verteilt, die neben einem materiellen Wert ein logistisches Privileg darstellen, das nicht alle Länder (mehr) haben. Zum anderen käme es privaten Akteuren der Hafenwirtschaft entgegen, wenn behördliche Regularien für den Unterhalt von Anlagen vereinfacht würden – ohne Sicherheitsverlust.


Die digitale Plattform RPIS, die Binnenschiffe, Häfen und Terminals vernetzt, hat 2022 neuen Schub erfahren...?

Ja, im Dezember ist die neueste Version des heute so genannten River Ports Planning and Information Systems (RPIS) live gegangen. Die Partner Duisport, Ludwigshafen, CCI Alsace Eurométropole und wir als SRH können durch den Datenaustausch neben dem Slot-Management der Terminals und der Vernetzung der Häfen für alle Gütergruppen die voraussichtliche Ankunftszeit (ETA) in Echtzeit ermitteln und die Verlader integrieren. Mithilfe weiterer Partner soll auch das Hinterland angeschlossen werden. Mit den Seehäfen Antwerpen und Rotterdam arbeiten wir bereits an dynamischen Schnittstellen für einen verbesserten Informationsaustausch.

 

Mehr zum Thema