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  • Foto: Unilode

Von: Andreas Haug


Artikel Nummer: 48685

Drei digitale Stossrichtungen

Im Gespräch mit Ross Marino, CEO, Unilode. Unilode ist nicht nur physisch mit einem eigenen Stand auf dem Iata World Cargo Symposium (WCS) vom 12. bis 14. März in Hongkong vertreten. Während der lange auf dem Luftfracht-Hub erwarteten Veranstaltung eröffnet der grosse Anbieter von Unit Load Devices (ULDs) und Trolleyservices offiziell auch seine neue MRO-Station vor Ort. Was digital geplant ist, erfuhr ITJ-Redaktor Andreas Haug im Vorfeld.


Herr Marino, wie lief das Geschäft 2023?

2023 war ein robustes Jahr für uns. Es ist Unilode gut gelungen, auf die Volatilität des Luftfrachtmarktes zu reagieren. Mit 165 000 ULD in unserer Flotte, von, laut Iata, ca. 1 Mio. weltweit im Umlauf, haben wir einen signifikanten Marktanteil und sind wir der grösste ULD-Dienstleister.


Von welchen Entwicklungen kundenseitig können Sie unseren Lesern berichten?

Wir haben keine Kunden verloren und konnten unsere Basis sogar ausbauen. Mit zwölf Bestandskunden konnten wir Verträge verlängern, und wir haben auch sieben neue MRO-Kunden gesichert sowie fünf für das Full-Service ULD-Leasing. Nicht genug: Wir rechnen damit, in Kürze neue Kunden vermelden zu können.


Wie hat sich seit unserem letzten Gespräch [vgl. ITJ 49-52/2022, S. 13] der globale Ansatz von Unilode entwickelt?

Wir wachsen weiter. Unser Netz umfasst jetzt 50 Stationen, grössere davon in Hongkong, Singapur und Brüssel. Neue MRO-Stationen sollen im Laufe des Jahres in Delhi und São Paulo hinzukommen.


Damals berichteten Sie auch von den mit Sensoren ausgestatteten Lademitteln. Wie steht es sonst um die Digitalisierung?

Der digitale Fortschritt greift um sich mit Sensoren, die inzwischen Daten von 91% unserer Einheiten übermitteln. Aber wir leben in wahrhaft aufregenden Zeiten und forcieren die Digitalisierung an drei Fronten. Erstens haben wir mit «e-ULD» eine mobile App eingeführt, die uns und Industriepartnern wie GHA, Fluglinien und Spediteuren dort Daten verfügbar macht, wo keine Scanner sind.

Eine zweite Innovation nennen wir «Enterprise Data Warehouse» (EDW). Es hostet Daten aus digitalen Bewegungsmeldungen und dem MRO-Netzwerk, was es uns ermöglicht, alle Betriebsdaten an einem einzigen Ort zu speichern.

Der dritte Punkt unserer digitalen Offensive ist ein neues Kundenportal. Es erlaubt uns, standardisierte und massgeschneiderte Berichte mit Zugriff auf Betriebs- und Reparaturdaten zu bieten.


Kurz nach der Air Cargo India [vgl. S. 9] steht jetzt endlich das WCS in Hongkong an, und im Juni findet erstmals seit 2018 die Air Cargo China statt. Wie wichtig ist denn der asiatische Markt für Unilode?

Hongkong und China sind sehr wichtig für uns. In dieser Perspektive haben wir kürzlich einen Business Development Manager eingestellt und unser Apac-Team erweitert. Auch auf Indien liegt ein starker Schwerpunkt. Vistara Airlines ist bereits Kunde, und unsere MRO-Station in Mumbai wird bald um eine in Delhi ergänzt. Nach dem WCS werden wir darüber hinaus ein neues Operations Control Center in Bangkok einweihen.


 

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