Partielle Party
Das 75-jährige Firmenjubiläum fällt für Lamprecht Transport in eine ebenso turbulente Zeit wie die Weitergabe der Firmenleitung von dritter zu vierter Generation. Mit Thomas Lamprecht und Jenny Vargas-Lamprecht sprach Christian Doepgen – analog – in Basel.
Wie kam die Pandemie über Sie?
Wie bei allen Playern war auch bei Lamprecht Transport eine rasche Anpassung nötig. Den wegbrechenden Kapazitäten in der Luftfracht ab der zweiten Märzhälfte sind wir sofort begegnet. Nachdem ein Ausweichen über Grossbritannien nicht mehr möglich war, hat u.a. ein Wechsel zu Expressdiensten in der Seefracht stattgefunden.
Wie laufen die Verkehre aktuell?
Das Bild fällt sehr unterschiedlich aus. Europa ist voll im Schuss, Fernost läuft stärker als früher, die USA brechen ein.
Steigt die Nachfrage für Lamprecht Pharma Logistics?
In der Tat wächst unser Tochterunternehmen für Pharma-Transporte stark. Wir haben alle Hände voll zu tun, suchen ständig Leute und bilden selbst aus.
Bremst die Misere der Luftfracht?
Wir halten die Sendungen stabil aufrecht, auch wenn die Preise bei geringeren Kapazitäten in der Luft explodieren – auch einmal von 2 CHF/kg auf 12 CHF/kg.
Wie sieht es bei Zulieferungen aus?
Nachlassende Importe für Medikamentenproduktion aus Zuliefer¬ländern wie z.B. Indien sind für uns (noch) nicht fühlbar.
Wie laufen die Exporte weltweit, insbesondere nach China?
Die Nachfrage ist gross, die Transportkapazitäten begrenzt. Zum Glück sind Destinationen wie Peking, Guangzhou oder Schanghai nie ganz zugegangen. In den USA, wo wir mit 9 eigenen Niederlassungen vertreten sind, sehen wir seit dem 14. März mit der Annullierung aller Passagierflüge drastische Auswirkungen.
Wie sieht die Abfertigung aus?
Es gibt Verzögerungen, gerade bei derzeit sensibler Ware. So hat z.B. die Zollabfertigung von 7500 Schutzmasken in China über eine Woche gedauert. Wir schaffen es aber trotzdem.