Hohe Erwartungen
Auch in Krisen wächst Titan Containers stark.
Grosse Nachfrage kannte das Geschäft von Titan Containers aus Dänemark immer. Die aktuelle Entwicklung aber überraschte selbst Layland Barker, Gründer und CEO.
Wie hat Titan Containers die Jahre 2020/21 erlebt?
Jeder Manager wird einmal Zeuge eines weltbewegenden Ereignisses. Meines war die Finanzkrise 2008/09 – hatte ich fälschlicherweise gedacht. Die letzten zwei Jahre haben als Mega-Ereignisse Covid-19 und die Kernschmelze der Lieferketten gebracht. Und jetzt kommt bereits früh in 2022 noch ein Krieg in Europa hinzu.
Gerade 2021 verlief für Sie aber besonders erfolgreich.
Als Lieferant von Standard- und Spezial-Trockencontainern zum Mieten und Verkaufen, auch für Projektlogistik und Lagerung, haben wir eine hohe Nachfrage. Wir betreiben derzeit mehr als 60 Self-Storage-Standorte in elf Ländern mit ca. 100 000 m2/230 000 m3 Lagerfläche. In den letzten sechs Jahren ist Titan Containers um rund 100% gewachsen. Mehrere Kapitalfonds hatten Interesse, aber wir haben Ende 2019 nur eine 30%ige Minderheitsbeteiligung an ein dänisches Familienunternehmen, Kirk Kapital, verkauft. Die erlösten 140 Mio. DKK (19 Mio. EUR) haben wir ins Geschäft reinvestiert.
Wie ist die Gruppe international aufgestellt?
Wir sind bereits in rund 30 Ländern präsent und planen, im Laufe des Jahres 2022/23 weitere Länder in Afrika und Südamerika hinzuzufügen. Viele davon sind (oder werden) eigene Büros von Titan. Wir streben Niederlassungen in mehr als 50 Ländern an.
Wie stellen Sie Ihr Netzwerk von Containerdepots auf?
Einige Standorte basieren ganz logisch auf globalen Handelsrouten und Häfen, während andere sich ausschliesslich auf die lokale Betreuung von Titan-Kunden beziehen. Ein wesentliches Element der Dienstleistungen für das Unternehmen ist die lokale Betreuung mit kürzestmöglicher Lieferung dorthin, wo der Kunde es wünscht. Wenn unsere Fahrten kürzer sind, werden wir wettbewerbsfähiger und fahren weniger Leerkilometer Ich gehe davon aus, dass wir jedes Jahr mindestens zehn Standorte hinzufügen werden.
Hat Titan in seine Ausrüstung investiert?
Auf jeden Fall! Wir haben sowohl neue als auch gebrauchte Geräte zum Containerumschlag erworben – letztere, weil wir ab Ende 2022 oder Anfang 2023 mit der Umstellung auf elektrische Containerstapler beginnen. Wir haben auch mehrere neue Strassenfahrzeuge mit montierten Kranen in Dänemark, Irland, Grossbritannien und den Niederlanden hinzugefügt und Seitenhub-Sattelanhänger zur Lieferung im Jahr 2022 bestellt.
Wie sind Sie der Nachfrage im Boom nachgekommen?
Wir haben uns mit den vorhandenen Ressourcen auf die Stammkunden konzentriert. Für unser Kernprodukt Reefer Arctic Stores planen wir bis zu sechs Monate im voraus und halten immer Reservebestände für erhöhte Nachfrage vor. Preisanpassungen haben wir moderat aufgrund von Materialkosten, nicht der Nachfrage wegen, vorgenommen – im Gegensatz zu Standard-Containern.
Was sind Ihre Erwartungen für das laufende Jahr 2022?
Wir blicken sehr positiv auf 2022 – trotz anhaltender Störungen durch Covid-19, der angespannten Lage in der Schifffahrt und des Krieges. Auch in der jüngsten Krise haben wir mehr als 30% Zuwachs im Umsatz erlebt. Wir rechnen im Jahr 2022 mit 10 bis 15% Mehrumsatz. Und bis 2026 wollen wir das Geschäftsvolumen erneut verdoppeln.